Österreich

Apotheker testen Arzneimitteldatenbank

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Apotheker in Österreich testen erneut ein elektronisches System für Arzneimitteldaten, mit dem Wechselwirkungen vermieden werden sollen: Nach ersten Versuchen in Salzburg startet ab April ein neues Pilotprojekt, diesmal in drei Regionen. 56 Apotheken in Oberösterreich, Wien und Tirol sowie 105 Ärzte und sechs Krankenhäuser nehmen teil.

Weil die Apotheken miteinander vernetzt sind, können Wechselwirkungen auch dann erkannt werden, wenn der Patient Arzneimittel in einer anderen Apotheke bezogen hat. Eigentlich war der Projektstart bereits für Herbst 2010 angekündigt. Doch Diskussionen über die Vergütung sowie ein Streit über Umfang und Ort der gespeicherten Patientendaten sorgten für Verzögerungen.

Apotheker und Ärzte einigten sich schließlich auf zwei getrennte Datenbanken: Eine für die Verordnungen der Ärzte, eine für die Medikamentenabgabe in den Apotheken. Während die Pharmazeuten alle Daten einsehen können, werden Ärzten neben Rx-Arzneimitteln nur ausgewählte OTC-Medikamente angezeigt. Die meisten Krankenhäuser können die Daten nur lesen, nicht verändern.

Die teilnehmenden Ärzte und Apotheker erhalten die Software kostenlos. Eine Vergütung ist nicht vorgesehen. Das Projekt soll bis Ende 2011 laufen, getestet werden soll neben Software und Anwenderfreundlichkeit auch die Akzeptanz bei den Patienten. Die Teilnahme der Versicherten ist freiwillig. Die Österreichische Sozialversicherung, die das Projekt leitet, hofft, dass sich rund 60.000 Menschen beteiligen werden.

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