An dem Generalstreik in Griechenland beteiligen sich auch die Apotheker: Mehr als 90 Prozent der 1200 Pharmazeuten arbeiten weder heute noch morgen, in Athen und Thessaloniki hat nach Angaben des griechischen Apothekerverbands keine einzige Apotheke geöffnet. Grund für den branchenübergreifenden Streik sind die Sparpläne der Regierung. Mit Steuererhöhungen, Suspendierungen und Lohnkürzungen im öffentlichen Dienst will Ministerpräsident Giorgos Papandreou den Weg für die nächste Tranche des Rettungspakets von 110 Milliarden Euro frei machen.
Weitere Streiks schließen die Apotheker nicht aus: „Es ist ein totales Desaster“, sagt ein Verbandssprecher. Besonders groß seien die Finanzierungsprobleme: Weil viele Krankenkassen seit Monaten keine Medikamente mehr erstatteten, hätten erste Apotheken bereits schließen müssen.
Zudem will die Regierung nach Verbandsangaben die Gewinnspanne der Apotheker kürzen. Im Mai 2010 hatte Papandreou die Arzneimittelpreise bereits um ein Viertel gesenkt, Hersteller, Großhändler und Apotheker waren gleichmäßig betroffen. Die Liberalisierung der Öffnungszeiten gehört dagegen eher zu den kleineren Sorgen der Apotheker: Demnächst sollen Kunden auch montags- und mittwochnachmittags bedient werden können, zudem sollen Apotheken erstmals samstags öffnen können. Wenn nicht gestreikt wird.
APOTHEKE ADHOC Debatte