Apotheker lehnen Millionen-Angebot ab Benjamin Rohrer, 17.03.2012 10:27 Uhr
Der Streit zwischen Nordirlands Apotheker und dem Gesundheitsministerium um einen Honorarreform verschärft sich: Ein Angebot von Gesundheitsminister Edwin Poots in Höhe von 8 Millionen Britischen Pfund haben die Apotheker ausgeschlagen. Zuvor hatte der Oberste Gerichtshof des Landes die Umstellung der Apothekervergütung für rechtswidrig erklärt.
In Nordirland ist die Apothekenvergütung in einer Rahmenvereinbarung geregelt, die zwischen Apothekerverband und Gesundheitsministerium ausgehandelt wird. Diesmal gab es allerdings keine Einigung, und das Ministerium setzte seine seine Pläne gegen den Widerstand der Apotheker durch. Für die 530 Pharmazeuten bedeutete dies Kürzungen von 38 Millionen Britischen Pfund. Die Pharmazeuten klagten daher – und bekamen recht: Das Ministerium habe die Apotheker nicht angemessen angehört, urteilte das Gericht.
In den vergangenen Wochen verhandelten Apotheker und Vertreter des Ministeriums daher über die erneute Umstellung des Vergütungssystems und über Kompensationszahlungen für 2011. Im Parlament sagte Poots: „Mit den zusätzlichen 8 Millionen Pfund haben wir im vergangenen Jahr und den ersten drei Monaten dieses Jahres unsere eigentlich geplanten Ausgaben für Apotheken um 10 Prozent auf nunmehr 91,5 Millionen Pfund gesteigert.“
In dem Zuschlag seien 4 Millionen Pfund ausschließlich für die Unterstützung kleiner Landapotheken vorgesehen gewesen. „Wir haben den Apothekern ein Maßnahmenpaket vorgelegt, das sie leider abgelehnt haben“, so der Minister. Poots kündigte zudem an, gegen das Gerichtsurteil zur Honorarreform in Revision zu gehen. Ob und wann beide Parteien an den Verhandlungstisch zurückkehren, ist derzeit noch unklar.