Nordirland

Apotheker klagen gegen Ministerium

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In Nordirland kämpfen die Apotheker seit April gegen eine Honorarreform und Einschnitte in Millionenhöhe – der Oberste Gerichtshof hat ihnen nun Recht gegeben. Das Gesundheitsministerium habe die Apotheker nicht angemessen angehört, urteilte das Gericht in der vergangenen Woche.

In Nordirland ist die Apothekenvergütung in einer Rahmenvereinbarung geregelt, die zwischen Apothekerverband und Gesundheitsministerium ausgehandelt wird. Diesmal gab es allerdings keine Einigung, und das Ministerium setzte seine seine Pläne gegen den Widerstand der Apotheker durch. Für die 530 Pharmazeuten bedeutete dies Kürzungen von 38 Millionen Britischen Pfund.

Der Apothekerverband befürchtete zahlreiche Schließungen, viele Pharmazeuten gaben an, die Großhändler nicht bezahlen zu können. In den letzten Monaten wurden Medienberichten zufolge mehr als 125 Mitarbeiter entlassen. Zuletzt hatten mehr als 105.000 Patienten eine Petition der Apotheker unterzeichnet, in der sie die Rücknahme der Honorarreform forderten.

Das Urteil ist ein erster Erfolg, wenn auch nur ein Teilerfolg: Die Apotheker hatten laut Medienberichten vor Gericht argumentiert, die Vergütung sei gänzlich rechtswidrig. Nun müsse man mit dem Gesundheitsminister zusammenarbeiten, um die Versorgung sicherzustellen. Das Ministerium wolle das Urteil zunächst sorgfältig prüfen. Danach werde man sich mit Vertretern der Apotheker treffen, um den weiteren Weg zu diskutieren.

 

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