Die Lage der Apotheker in der spanischen Region Valencia verschärft sich zunehmend: Weil der regionale Gesundheitsdienst den Pharmazeuten mehr als 450 Millionen Euro schuldet, hat der Apothekerverband Anfang November seine rund 2300 Mitglieder zum Streik aufgefordert. Doch die Angebote der Regierung reichen den Apothekern nicht aus. Daher hat der Verband nun beschlossen, den Streik über einen unbestimmten Zeitraum fortzusetzen.
In Spanien tragen die regionalen Abteilungen des Gesundheitsdienstes eigene Budgetverantwortung und sind für die Bezahlung aller Heilberufler zuständig. Aufgrund der Finanzkrise waren auch einige Gesundheitsdienste in die wirtschaftliche Schieflage geraten und hatten den Apothekern seit Beginn des Jahres kein einziges Rezept mehr beglichen.
Im August hatte Valencia den Pharmazeuten 180 Millionen Euro überwiesen und weitere Nachzahlungen angekündigt. Weil die Gelder nur teilweise bei den Apothekern angekommen sind und die Zahlungen aus vier Monaten noch offen stehen, hatten die Apotheker den Generalstreik verkündet.
Die offenen 450 Millionen Euro sollen laut Gesundheitsminister Louis Rosado Stück für Stück ausgezahlt werden. Noch in diesem Monat sollen die Pharmazeuten 114 Millionen Euro aus einem Fonds erhalten, in den auch Mittel aus dem Bund einfließen.
Im Dezember soll eine ähnliche Summe überwiesen werden. Woher das Geld kommt, verriet der Minister allerdings nicht. Die Abrechnungen aus dem Dezember sollen dann wieder ordnungsgemäß im Januar überwiesen werden.
Bei einer Mitgliederversammlung haben die Apotheker der Region allerdings beschlossen, ihren Streik weiterzuführen – bis die komplette Summe auf ihren Konten ist.
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