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Apotheker-Honorare online prüfen

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Berlin -

Welche Beträge Apotheker für ihre Dienste von Herstellern erhalten, steht jetzt im Internet: Seit vergangener Woche kann jeder die Datenbank des Herstellerverbands ABPI einsehen. Interessenten können zum ersten Mal erfahren, welche Zuwendungen und Honorare Pharmazeuten, Ärzte oder Krankenschwestern für Beratungs- und Dienstleistungen von Teva, Pfizer & Co. jährlich beziehen.

Bei einem Suchergebnis werden verschiedene Informationen aufgelistet: Der Name des Herstellers, der Name des Heilberuflers, dessen Berufsbezeichnung und auch die genaue Adresse, wo er arbeitet. Des Weiteren zeigt die Datenbank den Zahlungsbetrag und die Bezeichnung der Leistung an.

Professor Dr. Mahendra Patel beispielsweise ist Apotheker und lehrt gelegentlich an der University of Huddersfield. Vom Hersteller Janssen-Cilag erhielt Patel unter anderem eine Zuwendung in Höhe von fast 18.000 Pfund. Dem britischen Fachblatt Pharmaceutical Journal zufolge erhielt der Pharmazeut das Geld für die Entwicklung, Durchführung und Leitung eines Aufklärungsprogramms zum Thema Diabetes in Südasien.

Laut ABPI zahlten Pharmakonzerne 2015 mehr als 340 Millionen Pfund an verschiedene Heilberufler und Organisationen des staatlichen Gesundheitsdienstes NHS. Davon floss das meiste Geld – rund 230 Millionen Pfund – in den Bereich Forschung und Entwicklung. Mehr als 110 Millionen Pfund gaben die Hersteller zum Beispiel für Dienstreisen, Unterkünfte, Beratungs- und Anmeldegebühren aus.

109 Hersteller haben ihre Zahlungsberichte beim Verband eingereicht – darunter 54 Mitglieder von ABPI und 55 weitere Unternehmen. Für die Veröffentlichung dieser Daten musste ABPI vorab die Erlaubnis der Empfänger einholen. Schätzungsweise 70 Prozent der Heilberufler stimmten zu, dass sie namentlich erwähnt werden, heißt es bei ABPI. Liegen die Informationen nicht vor, weisen Unternehmen diese Beträge als Gesamtsumme aus.

Im Rahmen eines Verhaltenskodexes fordert ABPI seine Mitglieder zur jährlichen Veröffentlichung der Daten auf. Drei Jahre lang sollen diese Informationen zugänglich sein. „Wir haben uns der Transparenz verschrieben – wir glauben, es ist richtig, dass die Öffentlichkeit erfährt, wie wir mit Ärzten, Schwestern, Apothekern und Organisationen zusammenarbeiten. Dadurch wird die Entwicklung lebensfördernder Arzneimittel für Patienten, die sie benötigen, sichergestellt. Ein wichtiger Schritt ist, so viele Informationen offenzulegen wie wir können“, sagte ABPI-Geschäftsführer Mike Thompson.

Hintergrund der Transparenz-Aktion ist eine Kampagne des EU-Dachverbands forschender Pharmaunternehmen EFPIA aus dem Jahr 2014. Dessen Mitglieder sollen seit Januar 2015 ihre Zahlungen an Gesundheitsorganisationen und -experten öffentlich bekanntmachen. Auch der Verband der Forschenden Pharmaunternehmen (VfA) nimmt als Mitglied an der Transparenzinitiative teil. Der VfA verkündete kürzlich die Zahlen für Deutschland. Auf den Webseiten der VFA-Hersteller sind zu finden.

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