USA

Apothekenketten verklagen Pfizer

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In den USA haben fünf große Apothekenketten den Pharmakonzern Pfizer und den indischen Generikahersteller Ranbaxy verklagt. Die beiden Hersteller hätten das Patent für Lipitor (Atorvastatin) künstlich verlängert und so die Einführung preiswerter Generika verhindert, heißt es in der Klage. Dadurch mussten die Kläger nach eigenen Angaben mehrere hundert US-Dollar mehr bezahlen als eigentlich notwendig gewesen wäre. Sie fordern Schadenersatz.

Bei den Ketten handelt es sich um Walgreens, Kroger, Safeway, SuperValu und HEB. Sie hatten, zusammen mit CVS und Rite Aid, bereits im Zusammenhang mit dem Patentablauf von Effexor (Venlafaxin) eine ähnliche Klage gegen Pfizer und Teva angestrengt.

Aktuell werfen sie Pfizer vor, bei der Patentverlängerung getrickst, die Preise abgesprochen und nachher Vereinbarungen mit Pharmacy Benefit Managern getroffen zu haben, wodurch die Ketten mehr Ware der beiden Hersteller hätten kaufen müssen. In den USA geben viele Apothekenketten Generika für einen Dollar ab, um so Kunden zu locken.

Pfizer weist die Anschuldigungen zurück und will sich vor dem Gericht in Trenton, New Jersey, energisch verteidigen. In den USA war das Patent Ende November abgelaufen – nach Anklage 20 Monate nach dem eigentlichen Termin.

Die beiden Konzerne hatten auch in anderen Ländern eine Exklusivvereinbarung geschlossen. In Deutschland konnte die Ranbaxy-Tochter Basics im März ein Generikum vorzeitig auf den Markt bringen; der Generikahersteller teilte seine Linzenz mit Hexal. Erst nach dem Ablauf im Mai konnten die anderen Anbieter nachziehen.

 

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