Apothekenkette steigt bei Zur-Rose-Plattform ein Patrick Hollstein, 07.06.2022 11:23 Uhr
Der schweizerische Pharmahändler Galenica steigt bei der Gesundheitsplattform Well ein, die der DocMorris-Mutterkonzern Zur Rose gemeinsam mit verschiedenen Krankenversicherungen gegründet hat.
„Well“ soll eine umfassende digitale Gesundheitsplattform werden, auf der Patientinnen und Patienten einen digitalen Zugang zu einem wachsenden Netzwerk von Leistungserbringern erhalten. Hinter dem Projekt stehen neben Zur Rose die Krankenversicherer CSS, Visana und der Telemedizin- und Digital-Health-Anbieter Medi24.
Nun steigt auch Galenica ein. Der führende Großhändler bringt nach eigenen Angaben nicht nur das größte Apothekennetz in der ganzen Schweiz, sondern auch umfassende Erfahrung mit Software-Lösungen für das Gesundheitswesen und digitale Angebote mit ein. Über den Kaufpreis der Anteile wurde Stillschweigen vereinbart.
Der Konzern erhofft sich eine Verknüpfung der digitalen Dienstleistungen von Well mit den digitalen und stationären Angeboten von Galenica. Patientinnen und Patienten können bereits heute unter anderem online einen Termin – beispielsweise zur Grippeimpfung – in einer Apotheke von Amavita, Coop Vitality oder Sun Store buchen, sie können Krankheitssymptome überprüfen, sich online mit Ärztinnen und Ärzten austauschen, Arzttermine vereinbaren oder medizinische Dokumente ablegen. Die Angebote innerhalb der Well-App sollen kontinuierlich ausgebaut werden, Nutzerinnen und Nutzer sollen etwa einen Zugang zu den bestehenden Angeboten von Galenica wie dem Herz-Check oder AllergieCheck erhalten.
CEO Marc Werner: „Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Well und den anderen starken Partnern der Plattform. Diese Form der Vernetzung zwischen Patienten, Leistungserbringern und Versicherern weist den Weg ins digitale Gesundheitswesen und hin zu innovativen und einfach zugänglichen Dienstleistungen.“
Auch hierzulande und in anderen europäischen Märkten will Zur Rose ein eigenes digitals Ökosystem aufbauen. Aufgeschaltet werden sollen ganz unterschiedliche Leistungserbringer; aber auch mit Pharmaherstellern wie Novo Nordisk und Roche gibt es gemeinsame Projekte zur Ansprache von Patientinnen und Patienten. Kooperationen gibt es auch mit Fitbit, myHealth Teams, Apple, Headspace sowie mySugr, Zanadio, Observia und Philips. Dass in der Schweiz die Krankenversicherungen mit dabei sind, hat mit den Tarifen zu tun: Hier gibt es hohe Prämien, die man als Versicherte:r senken kann, wenn man sich an spezielle Behandler und Programme bindet.