Cannabis ist nach Angaben der Gesundheitsbehörden die am meisten konsumierte illegale Substanz in der Schweiz. Es ist verboten, Cannabis anzubauen, zu importieren, herzustellen und zu verkaufen. „Trotz dieses Verbots ist der Konsum verbreitet und der Schwarzmarkt blüht“, schreibt das Bundesamt für Gesundheit.

Für eine Teilnahme an dem Projekt können sich Menschen bewerben, die in Basel leben und bereits regelmäßig Cannabis konsumieren. Sie dürfen dann verschiedene Cannabisprodukte wie getrocknete Cannabisblüten und Haschisch in einigen Apotheken kaufen. Geprüft werden soll, ob sich das Konsumverhalten verändert, wenn das Rauschmittel legal gekauft werden kann. Zudem werden die Teilnehmer regelmäßig über ihre körperliche und psychische Gesundheit befragt. Da Projekt soll über zweieinhalb Jahre laufen. Die Teilnehmer dürfen kein Cannabis kaufen und an andere weitergeben.

Apotheken dokumentieren Konsum

Die Teilnehmer erhalten mit Studienbeginn einen Studienausweis in Absprache mit dem Studienarzt. Alle Studienteilnehmer erhalten regelmäßige Fragen, die beantwortet werden müssen. Zusätzlich wird in der Apotheke dokumentiert, wann die Bezugsberechtigten wieviel Blüten bezogen haben. Die Teilnehmenden müssen sich verpflichten, das Cannabis nicht weiterzugeben – ein Missbrauch soll vermieden werden. Der ganze Prozess ist wissenschaftlich begleitet. Teilnehmen können aufgrund des Jugendschutzes nur Erwachsene. Der Gesundheitszustand wird laufend überwacht. Es soll kontrolliert werden, ob die Teilnehmer mehr, weniger oder unverändert konsumieren. Auch andere Städte in der Schweiz wollen solche Pilotprojekte einführen. Die Ergebnisse der Modellprojekte werden in die nationale Entscheidung zur Legalisierung von Cannabis einfließen.

Auch die deutsche Regierungskoalition will eine kontrollierte Abgabe von Cannabis an Erwachsene zu Genusszwecken laut Koalitionsvertrag erlauben. Wie in der Schweiz darf Cannabis mit dem Wirkstoff THC aus medizinischen Gründen, etwa zur Schmerzlinderung, von Ärzten verschrieben werden.