Um den Arzneimittelmissbrauch zu bekämpfen, wollen sich Ärzte und Apotheker im US-Bundesstaat South Dakota besser vernetzen: Im kommenden Jahr soll es eine einheitliche Datenbank geben, auf die alle Heilberufler zugreifen können. Auf diese Weise sollen Patienten enttarnt werden, die sich von verschiedenen Ärzten das gleiche Medikament verschreiben lassen und die Rezepte in diversen Apotheken einlösen. „Doctor Shopping“ heißt diese Form des Betruges, die Täter sind meist Tablettenabhängige.
In South Dakota gibt es - wie in vielen anderen US-Staaten - bereits ein Gesetz gegen das Sammeln von Rezepten: Wer seinen Arzt vorsätzlich belügt, handelt illegal. Doch auch Ärzte machen sich strafbar, wenn sie unkritisch starke Schmerzmittel oder Beruhigungsmittel verschreiben. Bislang haben Mediziner in South Dakota keinen Einblick in die Verschreibungsgeschichte ihrer Patienten. Das soll sich mit dem Netzwerk ändern.
„Doctor Shopping“ ist ein nationales Problem: 40 andere US-Bundesstaaten arbeiten an ähnlichen Datenbanken oder betreiben sie bereits. Bei einigen Programmen dauert es jedoch zu lange, bis die Daten verfügbar sind - die Patienten haben ihre Rezepte dann bereits eingelöst. In einem Fall suchte ein Tablettenabhängiger 72 Ärzte und 34 Apotheken auf, bevor er ertappt wurde.
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