Großbritannien

Apotheken fast immer unterbezahlt

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Streit bei der Abrechnung mit den Kassen gehört nicht nur hierzulande zu den großen Ärgernissen für Apotheker. In Großbritannien, wo sich das Honorar aus vielen Bestandteilen zusammensetzt, ist fast jede Rechnung falsch – zu Ungunsten der Apotheker. Die Kooperation Avicenna hat stichprobenartig die Vergütung ihrer Mitglieder kontrolliert und kommt zu ernüchternden Ergebnissen.

64 Apotheker mit 70 Apotheken hatten ihre Rechnungen von der Zentrale überprüfen lassen. 61 Inhaber wurden demnach unterbezahlt: In 65 Apotheken summierten sich die Fehlbeträge auf 330.000 Britische Pfund, bei den übrigen Apotheken landeten 26.000 Pfund zu viel auf den Konten. Damit gingen jeder Apotheke im Schnitt knapp 4400 Pfund verloren.

Avicenna-Chef Salim Jetha sagte, die Fehler seien in diesem Ausmaß nicht erwartet worden – zumal unabhängige Apotheken oft kleiner seien und der Durchschnitt entsprechend noch höher liegen müsse. Er forderte den Apothekerverband auf, bessere Konditionen für nachträgliche Korrekturen auszuhandeln.

Von den rund 11.5000 Apotheken in England hätten zwischen April 2009 und März 2011 nur 434 die ihnen überwiesenen Beträge reklamiert, so Jetha gegenüber der britischen Apothekerzeitung. Lege man die von Avicenna festgestellte Fehlerquote zugrunde, fehlten allen Apotheken 50 Millionen Pfund. In Großbritannien bekommen die Apotheken verschiedene Pauschalen für Dienstleistungen sowie Margen in Abhängigkeit vom ausgehandelten Gesamtvolumen.

 

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