Herzpatienten gefährdet

Apothekenschließung gefährdet Compliance

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Berlin -

Eine neue Studie aus den USA belegt besorgniserregende Fakten: Schließt eine Apotheke, steigt die Gefahr, dass manche Patienten ihre Herzmedikamente nicht weiter einnehmen. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift JAMA Network Open veröffentlicht.

Jeder Mensch hat wohl seine Lieblingsapotheke und ist enttäuscht, wenn sie schließen muss. Die meisten Patienten suchen sich dann eine neue, allerdings offenbar nicht, wenn sie in der näheren Nachbarschaft keine Apotheke vorfinden. Dann werden Statine, Betablocker oder Gerinnungshemmer häufig nicht mehr eingenommen.

Die Studie fand heraus, dass in den ersten zwölf Monaten nach der Schließung von Apotheken 23,8 Prozent der bisherigen Kunden keine Rezepte mehr für Statine einreichten. Zum Vergleich: Nur 12,8 Prozent der Kunden, deren Apotheken weiterbestanden, verzichteten auf die Einreichung der Rezepte.

Auch unter den Patienten, die im Jahr vor der Schließung ihre Medikamente sehr sorgfältig eingenommen hatten, haben laut Studie 15,3 Prozent die Einnahme ihrer Statine abgebrochen – während dies nur 3,5 Prozent jener Kunden taten, deren Apotheken weiterhin geöffnet waren. Auch bei Betablockern und Gerinnungshemmern waren die Ergebnisse ähnlich.

„Wir haben herausgefunden, dass der Rückgang der Therapietreue bei Patienten, die nur in einer Apotheke kauften, fast doppelt so hoch war wie bei Personen, die ihre Medikamente aus mehreren Filialen bezogen“, sagt Dima Qato, Professorin am UIC College of Pharmacy.

Qato weiter: „Diese Ergebnisse belegen, dass Apothekenschließungen zum Nichteinhalten von Therapien beitragen, auch bei älteren Versicherten.“ Die Studie wurde im Zeitraum vom 1. Januar 2011 bis zum 31. Dezember 2016 USA-weit durchgeführt.

Für die Studie werteten die Forscher die Daten von mehr als drei Millionen Amerikanern aus, die älter als 50 Jahre waren. Sie haben zwischen 2011 und 2016 mindestens eine Verordnung für Statine, Betablocker und orale Antikoagulanzien in Apotheken eingelöst. Die Experten verglichen die Verschreibungen der rund 93.000 Menschen, die ein Rezept in einer später geschlossenen Apotheke eingereicht hatten, mit denen von Patienten, deren Apotheke weiterbestand.

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