520 Millionen Euro

Apotea: Versender will an die Börse

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Berlin -

Acht Jahre nach Shop Apotheke (Redcare) und sieben Jahre nach Zur Rose (DocMorris) will eine weitere Versandapotheke an die Börse: Der schwedische Marktführer will Aktien ausgeben und damit eine halbe Milliarde Euro einnehmen.

Mit umgerechnet rund 550 Millionen Euro in den zwölf Monaten bis Ende September ist Apotea die Nummer 1 unter den schwedischen Versandapotheken. Anders als große Ketten wie Hjärtat oder Apoteket hat sich Apotea ausschließlich auf das Online-Geschäft fokussiert. Drei Millionen aktive Kundinnen und Kunden nutzen das Angebot laut Firmenangaben, das ist mehr als ein Drittel der erwachsenen Bevölkerung.

Apotea wurde 2012 gegründet, drei Jahre nach der Privatisierung des bis dahin staatlichen Apothekenmarktes. Damals übernahmen die Gründer des Buchversands Adlibris, Pär Svärdson und Fabian Fischer, gemeinsam mit vier weiteren Kolleginnen und Kollegen die Versandapotheke Familjeapoteket und benannten sie um. Schon im ersten Quartal soll das Geschäft profitabel gewesen sein.

Heute hat Apotea nach eigenen Angaben einen Anteil von 43 Prozent im Versandhandel und 9 Prozent am gesamten Apothekenmarkt in Schweden. Insgesamt liegt der Versandanteil demnach bei 21 Prozent; in den kommenden drei Jahren soll er laut Management auf 31 Prozent wachsen.

In den kommenden fünf Jahren will Apotea seinen Umsatz verdoppeln. Maßgeblich dazu beitragen sollen die Steigerung des Rx-Geschäfts sowie die Expansion in Norwegen; hier hatte Apotea vor zwei Jahren die Mehrheit an Apotera übernommen. Heute entfallen 63 Prozent der Erlöse auf den freiverkäuflichen Bereich, 35 Prozent auf Rx und 2 Prozent auf Services.

Das Logistikzentrum liegt seit 2018 in Morgongåva in der Nähe von Uppsala und umfasst eine Fläche von 38.000 Quadratmeter; hier sind mittlerweile mehrere Automaten von SSI Schäfer und BD Rowa im Einsatz. Knapp 800 Menschen arbeiten für den Versender. Aktuell wird in Varberg in Südwestschweden eine zweite Niederlassung errichtet.

Verkauft werden sollen rund 28 bis 32 Millionen Aktien im Wert von jeweils umgerechnet 5 Euro, damit wird das Unternehmen mit rund 520 Millionen Euro bewertet. Die Anteile der Gründer sowie Investoren – Finanzfirmen, Banken und Pensionsfonds – reduzieren sich entsprechend; dem Unternehmen selbst fließt kein Kapital zu. Geplant ist eine Listung an der Börse in Stockholm.

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