Großhandel

Anzag kauft in Litauen

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Der Frankfurter Großhändler Andreae-Noris Zahn AG (Anzag) baut sein Auslandsgeschäft weiter aus: Wie das Unternehmen mitteilte, wird die Anzag über eine Tochtergesellschaft voraussichtlich zum 1. September ein Paket von 92 Prozent der Aktien der JSC Armila, Vilnius, erwerben. Der Kaufpreis wird bei rund 20 bis 22 Millionen Euro liegen.

Armila ist neben Phoenix-Tochter Tamro sowie der zur polnischen PGF gehörenden Limedika einer der führenden litauischen Pharmagroßhändler. Das 1992 gegründete Unternehmen erzielte 2007 einen Umsatz von 62 Millionen Euro und betreibt Niederlassungen in Vilnius, Kaunas und Klaipėda. Außerdem ist Armila in Estland mit Nordic Pharma als Großhändler vertreten. Armila vertreibt eigenen Angaben zufolge exklusiv Produkte der deutschen Hersteller Pohl-Boskamp, Protina, Fatol und Bode.

Vorstand und Aufsichtsrat der Anzag bezeichneten den Schritt als Stärkung der Präsenz in wachstumsstarken Ländern. Die Frankfurter hatten 2006 in Rumänien 60 Prozent des Großhändlers Farmexpert gekauft; bereits 2005 war die Anzag mit einer Minderheitsbeteiligung bei der kroatischen Oktalpharma eingestiegen. Im vergangenen Geschäftsjahr hatte alleine die rumänische Sparte, die für gerade 3,5 Prozent des Umsatzes verantwortlich zeichnete, ein Viertel zum Ergebnis beigetragen. Im jüngsten Quartal lieferte das Auslandsgeschäft wieder einen positiven Ergebnisbeitrag, nachdem das Ergebnis im Vorquartal wegen einem Forderungsausfall sowie Wechselkursverlusten negativ ausgefallen war.

Vor einem Jahr hatte der polnische Pharmahandelskonzern Polska Grupa Farmaceutyczna (PGF) für 22,5 Millionen Euro mehrere litauische Pharmahändler übernommen, darunter Limedika und die Apothekenkette Gintarinė vaistinė. Rund zwei Drittel aller litauischen Apotheken sind nach Informationen von APOTHEKE ADHOC im Besitz von Apothekenketten.

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