Der dänische Apothekerverband hat das Gutachten der Wettbewerbsbehörde zur Liberalisierung des Apothekenmarktes als einen „Angriff auf die Apotheken“ bezeichnet. Die Behörde hatte zuvor unter anderem die Abschaffung des Fremdbesitzverbotes gefordert und eine Überregulierung im Apothekenmarkt beklagt. „Die Arzneimittelpreise in Dänemark gehören zu den niedrigsten in Europa. Die Wartezeiten in den Apotheken sind in den vergangenen Jahr gesunken und liegen derzeit bei durchschnittlich drei Minuten und 20 Sekunden“, so Niels Kristensen, Vorsitzender des Apothekerverbandes.
Das Gutachten war im Auftrag der Regierung angefertigt wurden, der dänische Gesundheitsminister muss nun eine Stellungnahme dazu abgeben. Aus Sicht der Apotheker ist eine Deregulierung kontraproduktiv: „Apotheken mit Drogerien und Supermärkten gleichzusetzen, bedeutet einen Verlust an Arzneimittelsicherheit“, sagte Kristensen.
Der Apothekerverband zweifelt zudem an der Objektivität der Gutachter: „Nach meiner Interpretation verfolgt die Behörde eine gewisse Ideologie. Es ist aber ein grundlegendes Prinzip, dass Beamte objektiv sein müssen.“ Dass die Liberalisierung in anderen Ländern geglückt sei, ist aus Sicht von Kristensen eine Fehleinschätzung: „Gerade in Schweden hat die Deregulierung zu einer niedrigeren Arzneimittelsicherheit geführt. Darauf haben bereits mehrere Behörden hingewiesen.“
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