Österreich

Allianz der Privatgroßhändler

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Berlin -

Zwei Jahre nach der Fusion der beiden österreichischen Privatgroßhändler Jacoby Pharmazeutika und GM Pharma schlüpft ein weiteres Familienunternehmen unter das gemeinsame Dach: Kögl Pharma aus Innsbruck schließt sich dem Gemeinschaftsunternehmen an. Auf diese Weise soll die Unabhängigkeit der Privatgroßhändler gegenüber Großkonzernen dauerhaft sichergestellt werden.

Das neue Unternehmen mit künftig vier Geschäftsführern wird 360 Mitarbeiter in sechs Niederlassungen beschäftigen und einen Umsatz von 340 Millionen Euro erzielen. Damit kommen die Privaten auf einen Marktanteil von knapp 15 Prozent; in Westösterreich sind sie sogar Marktführer.

Laut Bernd Grabner hat das Echo am Markt gezeigt, dass schon die Fusion von Jacoby und GM „ein ganz richtiger Schritt war“. Daher sei der nur logisch gewesen, das Unternehmen weiter auszubauen. Laut Dr. Sonya Jacoby können die Unternehmen gemeinsam Synergien nutzen, um das Service- und Dienstleistungsangebot für die Kunden weiter auszubauen.

Dr. Peter Unterkofler versichert, dass es keine Entlassungen geben wird – sondern eine langfristige Sicherung der Arbeitsplätze. Die Eigentümerfamilien wollen die Mitarbeiter in Arbeitskreisen in die Neustrukturierung einbinden: „ Wir denken als Familienunternehmen nicht in Quartalszahlen, sondern langfristig“, so Unterkofler.

An der Firmenspitze steht neben Grabner, Jacoby und Unterkofler künftig auch Karl Fischer von Kögl. Im Aufsichtsrat sind mit Dr. Heinrich Jacoby, Enna Unterkofler, Werner Grabner und Dr. Klaus Fischer die Seniorchefs vertreten. Jacoby ist seit fast 70 Jahren am Markt, GM seit mehr als zwanzig Jahren. Kögl ist 110 Jahre alt und ursprünglich aus der Apotheke zur Triumphpforte hervorgegangen. Das Unternehmen beschäftigt derzeit rund 60 Mitarbeiter.

Der Zusammenschluss war nach Unternehmensangaben notwendig geworden, weil sich Umsatz- beziehungsweise Ertragsentwicklung aufgrund des Margenverfalls bei Generika und hochpreisigen Medikamenten verlangsamt hätten.

In Österreich dominiert mit einem Marktanteil von 45 Prozent die ehemalige Genossenschaft Herba Chemosan, die heute zu Celesio gehört. Kwizda, ebenfalls in privater Hand, bringt es auf 20 Prozent, Phoenix auf 19 Prozent.

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