Der österreichische Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat in 16 Wiener Apotheken Testkäufe mit dem Schlankheitsmittel Alli (Orlistat) durchgeführt. Für den Test schickte die Verbraucherorganisation eine stillende Mutter sowie eine „sehr schlanke“ 15-Jährige in die Apotheken. Zwölfmal wurde das Medikament an mindestens eine der Testpersonen abgegeben.
Vier Apotheken bekamen die Note „sehr gut“, weil die Mitarbeiter Bedenken hatten und die Abgabe des Präparats verweigerten. In weiteren acht Apotheken erhielt eine der beiden Testpersonen das gewünschte Schlankheitsmittel, die Apotheken schnitten mit „weniger zufriedenstellend“ ab. Vier Apotheker verkauften Alli in beiden Fällen. Urteil hier: „Nicht zufriedenstellend“.
Bei der Wiener Apothekerkammer nimmt man das Urteil sehr ernst: „Die Beratung war zu wenig intensiv“, so Vize-Präsident Max Wellan. In der Zukunft müssten die Testkäufe der Kammern intensiviert werden. Außerdem müsste mit den betroffenen Apothekern über ihre Fehler gesprochen werden. Aus pharmazeutischer Sicht schätze er die Testurteile allerdings als „übertrieben“ ein.
Auch in anderen Tests hatten Apotheken Probleme mit Alli. Laut Hersteller sind die Mitarbeiter angehalten, vor Abgabe eine der Indikation entsprechende Beratung durchzuführen und es nur an geeignete Personen auszuhändigen.
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