Überforderte Kliniken

Alarmrufe in Italien häufen sich

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Berlin -

Wegen des rasanten Anstiegs der Zahl der Covid-19-Kranken häufen sich in Italien die Alarmrufe zu überforderten Kliniken. Politiker, Fachleute und Ärzte äußern sich mit ernsten Warnungen. „Wir bewirken gerade Wunder, aber wir können nicht mehr lange so weitermachen”, zitierte die Zeitung „Corriere della Sera” am Mittwoch Antonio Pesenti, Koordinator für Intensivstationen im Krisenstab der Lombardei.

Man habe die Zahl der Betten in den Intensivstationen in der besonders betroffenen Lombardei schon erhöht. Aber es bestehe die Gefahr, dass die Zahl der Patienten in Kürze die Kapazitäten der Krankenhäuser übersteige.

Im Internet und anderen Medien sorgt ein Brandbrief eines aufgebrachten Arztes aus Bergamo ebenfalls in der Lombardei seit Tagen für Aufmerksamkeit. Er warnt, dass der Notstand in den Hospitälern weiter unterschätzt werde. Er sprach von „Krieg” und „Schlachten”, die die Helfer in seinem Haus erlebten. Sein Schreiben auf Facebook wurde bis Mittwoch bald 36.000 Mal geteilt.

Der Präsident der Region Abruzzen, Marco Marsilio, wandte sich am Mittwoch ebenfalls mit drastischen Worten an die Öffentlichkeit: Die Krankenzahlen in seiner Region östlich von Rom, die bisher noch nicht im Fokus stand, stiegen in diesen Tagen schnell. „Wir sind bei der Aufnahmefähigkeit der Hospitäler schon an der Grenze angelangt, einige Stationen mussten geschlossen oder verkleinert werden, weil sich Ärzte und Sanitäter angesteckt haben, sie waren wie stets an vorderster Front”, schrieb er auf Facebook.

Infolge der Coronavirus-Welle sind in Italien bis Dienstag 631 Menschen gestorben. Am schlimmsten betroffen ist der Norden, und hier die Lombardei. Die Gesamtzahl der gemeldeten Infizierten mit dem Erreger Sars-CoV-2 übersprang in Italien diese Woche die 10 000er-Marke. Die Regierung in Rom hat ein Milliarden-Hilfspaket beschlossen, das auch zur Stärkung des Gesundheitswesens eingesetzt werden soll.

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