Tschechische Republik

Ärztebestechung schlägt Wellen

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In Tschechien schlägt die Bestechung einer Dermatologin hohe Wellen. Über 15 Jahre hinweg soll die Krankenhausärztin sich für die Verordnung bestimmter Produkte von Pharmafirmen bezahlen lassen haben, berichtet die tschechische Tageszeitung Hospodarske noviny. Für jeden Patienten, der Lamisil verordnet bekam, zahlte demnach der schweizerische Pharmakonzern Novartis 250 Kronen (umgerechnet rund neun Euro).

Die Ärztin wurde nun entlassen und wird voraussichtlich zu einer Geldstrafe verurteilt. Der Vorsitzende der tschechischen Ärztekammer missbilligte das Verhalten, machte aber deutlich, dass kein Gesetzesverstoß vorliege. Ein Novartis-Sprecher kündigte an, die Außendienstler zu bestrafen, falls ihnen unethische Praktiken nachgewiesen würden.

Auch Actavis soll für Verordnungen gezahlt haben. Das isländische Unternehmen steht wegen eines weiteren Falls in Tschechien in den Schlagzeilen: Wegen unlauterer Werbemethoden wurde der Konzern zu einer Geldstrafe von 750.000 Kronen (rund 29.000 Euro) verurteilt. Wie die tschechische Presseagentur CTK berichtet, soll Actavis im vergangenen Jahr Ärzten einen Aufenthalt in Ägypten finanziert haben, nachdem diese Actavis-Medikamente verschrieben hatten.

Die tschechische Ärztekammer hatte erst im Herbst 2008 die Strafen für die Bestechung durch Pharmaunternehmen verschärft.

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