USA

Ärzte: Nicht mehr Kompetenzen für Apotheker APOTHEKE ADHOC, 27.06.2012 15:16 Uhr

Berlin - 

Die US-Arzneimittelbehörde FDA will, dass bestimmte Rx-Medikamente künftig auch ohne Rezept in Apotheken erhältlich sein sollen. Die Ärzte laufen gegen diesen Vorschlag Sturm: Die Apotheker seien nicht dazu ausgebildet, verschreibungspflichtige Arzneimittel eigenständig zu dispensieren. Eine solche Regelung könnte die Therapiehoheit des Arztes gefährden, hieß es beispielsweise beim Hausärzteverband.

Die FDA hatte Anfang des Jahres ein Anhörungsverfahren gestartet, bei dem die Auswirkungen einer solchen Regelungen unter die Lupe genommen werden sollen. Die Behörde hatte angeregt, dass mehrere Arzneimittelgruppen aus der strikten Rezeptpflicht entlassen werden. Diese Medikamente dürften dann allerdings nur durch Apotheker abgegeben werden. Die FDA hat bei ihrem Vorschlag vor allem Cholesterin- und Blutdrucksenker, Migränemittel und Asthma-Medikamente im Blick.

Damit sollten einerseits die Ärzte entlastet werden und auch die Gesundheitsausgaben gesenkt werden: Laut FDA leiden nämlich viele US-Amerikaner unter Krankheiten, die durch eine Medikation in den Griff zu bekommen seien. Doch oftmals könnten sich die Patienten den Arztbesuch nicht leisten.

In ihrer Stellungnahme protestieren die Ärzteverbände gegen den Vorschlag. Eine solche Regelung könne die Therapiesicherheit sowie die Beziehung zwischen Arzt und Patienten gefährden, so der Hausärzteverband. Als erste Anlaufstelle für viele Patienten spielten die Apotheker zwar eine entscheidende Rolle im Gesundheitswesen. „Es gibt aber manche Gebiete, in denen der Apotheker nur unter der medizinischen Aufsicht eines Arztes agieren sollte.“ Der Rolle des Arztes als Therapie-Koordinator könnte sonst geschadet werden.