Ausbildung

Ägypter träumt von deutscher Approbation

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Berlin -

Eine deutsche Apotheke hat Mohamed Salama noch nie betreten. Dennoch will der junge Pharmazeut aus Ägypten hierzulande Fuß fassen. Der 27-Jährige will eine deutsche Approbation. Dafür lernt er derzeit fleißig deutsch. Auch wenn er seine Heimat vermissen wird, hofft er auf ein Praktikum in Deutschland.

Salama lebt in Mansurah im Norden Ägyptens. Vor zehn Jahren begann er sein Pharmaziestudium in der Stadt am Nil. „Ich hatte immer eine große Leidenschaft für Pharmazie“, sagt er. Bereits als Kind war er an „den Geheimnissen der Medikamente“ interessiert. „Ich wollte wissen, wie sie wirklich wirken.“ 2014 schloss er das Studium ab, erhielt die Arbeitserlaubnis und wechselte in die Offizin.

Die Arbeit in einer ägyptischen Apotheke sei etwas chaotisch. „Ich habe große Hoffnung, dass die ägyptischen Apotheker das ändern werden.“ 2016 wechselte Salama in das Gesundheitsministerium. Die Behörde suchte für die hauseigene Apotheke einen Pharmazeuten. „Ich habe mich beworben und wurde für die Stelle akzeptiert.“ Seitdem kümmert sich der Apotheker vor allem um sozial Schwache.

„Hier achten und erfüllen wir den Bedarf von armen Menschen“, sagt er. Mit seinen zwei Kollegen versorgt er die Kunden mit Medikamenten. Auch die Beratung bei Krankheiten spiele eine große Rolle. „Die Arbeit mit mir viel Spaß, weil ich Menschen helfe.“ An seinem Beruf gefällt ihm am besten, Neues zu lernen. „Dabei fühle ich mich am wohlsten.“ Das sei auch ein Grund, weshalb er nach Deutschland wolle. Auch wenn Salama nie zuvor hier war, interessiert er sich für die Kultur und die Arbeit in einer Apotheke. „Ich möchte meine Kenntnisse immer erweitern.“

Ohne deutsche Approbation kann hierzulande kein Apotheker in der Offizin tätig werden. Über die Anerkennung des Studiums und die Erteilung der Berufserlaubnis entscheiden die zuständigen Behörden der einzelnen Bundesländer. Laut ABDA kann ein Antrag auf Anerkennung des Apothekerdiploms gestellt werden, egal welche Staatsangehörigkeit und welcher Aufenthaltsstatus vorliegt. Unterschieden wird jedoch zwischen europäischen Bürgern und Menschen aus anderen Herkunftsländern: Wer in einem Mitgliedsstaat der europäischen Union, des europäischen Wirtschaftsraumes oder der Schweiz sein Studium abgeschlossen hat, muss nach dem Pflichtpraktikum nur die Sprachprüfung bestehen.

Eine weitere Kenntnisprüfung ist notwendig, wenn wesentliche Unterschiede in der Ausbildung im Rahmen der Gleichwertigkeitsprüfung festgestellt wurden. Die Pharmazeuten werden dann in den abweichenden Fächern, sowie in Recht und Apothekenpraxis geprüft. Der Inhalt der Prüfung ist vergleichbar mit dem dritten Staatsexamen. Deshalb bringt er sich selbst seit zwei Jahren deutsch bei. „Ich informiere mich auch immer über die Situation der Apotheken in Deutschland“, sagt er. Die Arbeit in der Offizin sei angesichts ständiger Veränderungen wie Digitalisierung und Versandhandel ein „immer laufender Bildungsprozess“.

Salama hofft auf über seine Anerkennung der ausländischen Berufsqualifikation nach Deutschland zu kommen. Findet er eine Praktikumsapotheke, könnte er eine Fachsprachprüfung ablegen. Hierzulande könnte er bei Freunden leben, die ihm derzeit auch beim Sprache Lernen unterstützen. „In Deutschland in einer Apotheke zu arbeiten ist mein Traum.“ In Ägypten werde er zwar die Sonne sowie Familie und Freunde vermissen. „Aber ich denke, dass ich mich in Deutschland auch mit vielen guten Menschen befreunden werde.“

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