Wegen Putins Angriffskrieg

Absatz verdoppelt: Russen kaufen Antidepressiva

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Berlin -

In Russland ist der Verkauf von Antidepressiva in Apotheken zuletzt deutlich gestiegen. In der Woche vom 19. bis 25. September sei der Absatz um 120 Prozent gestiegen, meldete die Staatsagentur Tass am Mittwoch unter Berufung auf Zahlen des Marktforschungsunternehmens DSM.

Russlands Präsident Wladimir Putin hatte am 21. September die Teilmobilmachung angeordnet und will nach offiziellen Angaben 300.000 Reservisten einziehen lassen, um nach den Niederlagen der russischen Armee in der Ukraine die besetzten Gebiete zu halten.

Die Chefin der Allianz pharmazeutischer Verbände, Viktoria Presnjakowa, sagte der Staatsagentur, seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar sei die Nachfrage nach Antidepressiva, Schlaf- und Beruhigungsmitteln in Russland gegenüber den Vorjahren deutlich gestiegen. Sie führte das auf die „geopolitische und wirtschaftliche Lage“ zurück.

Nach ihren Angaben gibt es viele Patienten, die sich zum ersten Mal solche Mittel verschreiben ließen. Die Bevölkerung kaufe aber auch nicht rezeptpflichtige Arzneimittel zur Beruhigung. Viele Medikamente, die etwa in Deutschland rezeptpflichtig sind, gibt es in
Russland einfach in der Apotheke zu kaufen.

Bereits in der Woche nach dem russischen Angriff auf die Ukraine, also vom 28. Februar bis 6. März, lagen die Abverkäufe in den Apotheken nach Packungen um 50 Prozent über Vorjahr, nach Umsatz sogar um 124 Prozent. Besonders deutlich war laut Kommersant der Anstieg in der Gruppe der Antidepressiva: Knapp 578.000 Packungen im Wert von 526 Millionen Rubel wurden demnach verkauft – das ist nach Absatz das Dreifach des Vorjahres, nach Umsatz sogar das 4,4-Fache.

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