In der Schweiz sind die Apotheken seit einer Anpassung der Epidemienverordnung vom 27. Januar fester Bestandteil der Corona-Impfstrategie. Der Feinschliff obliegt jedoch den einzelnen Kantonen. Noch sind die Impfungen in den Apotheken nicht angelaufen, voraussichtlich ab April soll es jedoch losgehen.
Die rechtliche Grundlage ist zwar geschaffen, die tatsächliche Impferlaubnis muss jedoch auf kantonaler Ebene erfolgen. Außerdem hat jeder Kanton seine eigene Impfstrategie. In einigen Teilen der Schweiz ist die Erlaubnis bereits vorhanden, andere Kantone arbeiten noch daran. Je nach Kanton sind die rund 1000 Impfapotheken unterschiedlich in die Impfstrategie eingebunden.
Grundsätzlich hätten die Schweizer Impfapotheken „mit Freude und Genugtuung“ zur Kenntnis genommen, dass sie in die Impfstrategie als wichtige Partner eingebunden sind. „Hier sehen wir uns in unserer Rolle bestätigt“, so Martine Ruggli, Präsidentin des Apothekerverbands Pharmasuisse. In zahlreichen Kantonen sind Grippeimpfungen in Apotheken seit einigen Jahren erlaubt, Erfahrung ist also vorhanden.
Derzeit werde in der Schweiz von den Apotheken noch nicht gegen Corona geimpft. Voraussichtlich ab April sollen gesunde Erwachsene jedoch mithilfe von Apotheken zum Schutz gegen Covid-19 geimpft werden. Die ersten Kantone werden voraussichtlich St. Gallen und Zürich sein. Pharmasuisse schätzt, dass allein die Apotheken im Jahr 2021 rund eine Million Covid-19-Impfungen leisten könnten. Welcher Impfstoff in den Apotheken zum Einsatz kommen soll, steht bislang noch nicht fest.
Insgesamt nehmen rund 1000 Apotheken und rund 2500 Apotheker:innen mit entsprechendem Fähigkeitsausweis an der Aktion teil. Doch Pharmasuisse will den Kreis der Impfenden erweitern: Auch Pharma-Assistent:innen sollen nach einer Schulung und unter Aufsicht von Impfapotheker:innen impfen dürfen. Auch diese Entscheidung liegt bei den einzelnen Kantonen – in Zürich stehen die Ampeln dafür seit kurzer Zeit auf grün, wie Pharmasuisse berichtet.
Die vorgesehenen Impfdosen werden durch den Bund beschafft und durch die kantonalen Behörden an die Apotheken zugewiesen. Die Finanzierung übernimmt ebenfalls der Bund. Doch die Vergütung der Apotheken sorgt in der Schweiz für Unmut: Derzeit sei, in Anlehnung an die kantonalen Impfzentren, für den Impfakt eine Pauschale von 14,50 Franken vorgesehen – nur für die Dienstleistung und Beratung, exklusive Impfstoff.
„Dieser Betrag deckt die Kosten für unsere Arbeit bei Weitem nicht“, so Ruggli. „Wir bestehen darauf, dass wir analog den Hausärzt:innen entschädigt werden.“ Denn auch diese forderten zurzeit einen kostendeckenden Betrag und stünden in Verhandlungen mit Krankenversicherern und Behörden. „Die Apothekenteams hoffen, dass bald eine gute Lösung auf dem Tisch liegt. Wir leisten beim Impfen die gleiche Leistung wie der Arzt; unsere Abgeltung sollte gleich sein“, macht Ruggli klar.
Auch in Großbritannien bieten Apotheken Impfungen gegen das Coronavirus an. Den Anfang machten im Januar zwei Filialen von Boots und Superdrug sowie vier unabhängige Apotheken. Sie hatten an Webinaren teilgenommen und die ersten Lieferungen erhalten. In weiteren Wellen sollten danach deutlich mehr Standorte hinzukommen: Ende Februar sollen „hunderte“ Geschäfte in der Lage sein, Menschen zu impfen. Zum Einsatz kommen soll der Impfstoff von AstraZeneca, der nicht bei extrem niedrigen Temperaturen gelagert werden muss.
Voraussetzung ist, dass pro Woche mindestens 1000 Impfungen durchgeführt werden. Im Dezember hatten sich die Apothekenbetreiber für Corona-Impfungen anmelden müssen. Bereits seit Jahren wird in Apotheken gegen andere Infektionskrankheiten wie Grippe geimpft
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