Großbritannien

4 Jahre Haft für Apotheker

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Pharmakonzerne zu bestehlen oder mit dem Diebesgut in Kontakt zu kommen, kann teuer werden: In Großbritannien muss ein Pharmazeut für vier Jahre hinter Gitter, weil bei ihm gestohlene Medikamente gefunden wurden. Zusätzlich zur Haftstrafe wurde er zu einer Geldstrafe von umgerechnet etwa 17.500 Euro verurteilt.

Im März 2005 war in Südengland eine LKW-Ladung mit Arzneimitteln von Novartis im Wert von 1,3 Millionen Euro gestohlen worden. Die Medikamente waren aus der Schweiz nach England geliefert worden, um dort für den Verkauf verpackt zu werden. Die Täter, die die Ware auf einem Parkplatz verschwinden ließen, sind bis heute weder gefasst noch überhaupt bekannt.

Die gestohlenen Arzneimittel - das Brustkrebsmittel Femera (Letrozol), das Parkinsonmittel Comtan (Entacapon) und das Antihypertonikum Lopressor (Metoprolol) - wurden später im Internet zum Verkauf angeboten. So kamen die Ermittler auf die Spur des Apothekers. Bei einer Razzia wurden 2007 auf seinem Geschäftsgrundstück fast 200 Behälter mit Medikamenten sichergestellt. Der Pharmazeut wurde verhaftet. Proben der Arzneimittel wurden an Novartis geschickt. Dort konnte nachgewiesen werden, dass es sich um Produkte aus der gestohlenen Lieferung handelte.

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