USA

20 Jahre für Pillenfälscher

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Arzneimittelfälscher in den USA müssen in Zukunft mit strengeren Strafen rechnen. Republikanische und demokratische Gesundheitsexperten aus Senat und Repräsentantenhaus haben gemeinsam ein Gesetz entworfen, das für den Handel und die Herstellung von gefälschten Arzneimitteln empfindliche Strafen vorsieht: Erstverstöße sollen mit Haftstrafen von bis zu 20 Jahren und Geldstrafen von bis zu vier Millionen US-Dollar geahndet werden.

Wiederholungstäter müssen sogar mit Strafzahlungen von bis zu acht Millionen Dollar rechnen. Sollte die Straftat „institutionell“ betrieben werden, sind Strafen in Höhe von zehn bis 20 Millionen Dollar vorgesehen.

„Die derzeitigen Strafen für den zwischenstaatlichen Handel mit Arzneimittelfälschungen entsprechen denen von anderen gefälschten Produkten, wie etwa Elektroartikeln oder Kleidung“, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung der Senatoren und Parlamentarier. Die im neuen Gesetz vorgesehen Strafmaße würden der Schwere des Verbrechens besser entsprechen.

Der US-Herstellerverband lobte den Entwurf: „Zurzeit kommen Arzneimittelfälscher mit weitaus milderen Strafen als Drogendealer davon – durchschnittlich liegen die Haftstrafen bei drei Jahren“, heißt es in einer Mitteilung. Das Gesetz sei eine wichtige Nachricht an die Kriminellen.

Auch in Europa will man gegenüber Pillenfälschern künftig konsequenter durchgreifen: Mit einem internationalen Vertrag will der Europarat das Fälschen von Arzneimitteln als Straftat einstufen und somit härtere Strafen zulassen. Seit Ende Oktober können europäische Länder die sogenannte „Medicrime“-Konvention unterschreiben. In Deutschland ist für gewerbsmäßige Arzneimittelfälschung bereits heute eine Freiheitsstrafe von bis zu zehn Jahren vorgesehen.

 

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