Apotheken müssen sich in der digitalen Welt vor allem gegenüber den Versendern behaupten – das ist so bekannt wie schwierig. Mit der Einführung des E-Rezept steigt der Druck, die Vorteile der physischen Versorgung vor Ort mit digitaler Kundenansprache zu kombinieren. Wie kriegt man die Kunden aus dem Internet in die Offizin? AEP will seinen Apothekenkunden dabei mit einem neuen Marketingpaket unter die Arme greifen.
AEP will Laufkundschaft mittels gezielten Social-Media-Marketings in die Apotheken lotsen. „Wir setzten auf gezielte Social-Media-Maßnahmen, die um die teilnehmenden Apotheken via Geotargeting ausgespielt werden“, erklärt Damaris Karrer, Head of Marketing Consumer Health bei AEP. Dabei soll gezielt im Umkreis der jeweiligen Vor-Ort-Apotheke Social-Media-Werbung für sie und ihre Produkte ausgespielt werden. „Dadurch reduzieren wir Streuverluste stellen einen direkten Bezug zur Apotheke vor Ort her“, sagt Karrer.
Die lokalisierte Werbung ist aber nur ein Bestandteil des neuen Marketingspakets. Mit dem Namen „Zack und Da!“ sollen der Kundschaft angesichts der bevorstehenden Einführung des E-Rezepts die flächendeckende Vor-Ort-Präsenz der Apotheken und deren schnelle Warenverfügbarkeit vermittelt werden. „Hier stellen wir zum einen die beworbenen Produkte in den Vordergrund, die entsprechenden Kaufanreize in Form eines attraktiven Rabattes, sowie den Hinweis, das Produkt in der Vor-Ort Apotheke zu beziehen“, sagt Karrer.
Das Programm startet am 1. September und soll aus Marketingkampagnen bestehen, die im im sechswöchigen Rhythmus individualisiert für die teilnehmenden Apotheken erstellt werden. Jede Apotheke erhält jeweils einen Satz Coupon-Flyer mit Angeboten und optional eine professionelle Videostele mit 32-Zoll-Bildschirm und Desinfektionsspender.
Hinzu kommt eine Homepage für Endkunden, über welche die teilnehmenden Apotheken ab Programmstart erreichbar sind. Von dort aus sollen sie ihre Verordnungen direkt in die Offizin schicken können. Das soll über einen Rezept-Upload und später dann mittels Übertragung von E-Rezepten möglich sein, zudem können weitere Produkte mit vorbestellt und über den Botendienst geliefert werden.
Von ähnlichen Angeboten will sich AEP durch die Preisgestaltung abheben: „Es wird keine Transaktionskosten für Umsätze geben, die online gemacht werden“, erklärt AEP-Geschäftsführer Tobias Zimmermann. Die Teilnahme ist 2021 komplett kostenfrei, ab 2022 kostet es zwischen 0 und 49 EUR pro Monat, abhängig von der Intensität der Zusammenarbeit der Apotheken mit AEP: Bei weniger als 500 Packungen Einkaufsvolumen im Monat fallen 49 Euro an, darüber 29 Euro und ab 2000 ist die Teilnahme weiter kostenfrei.
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