Hansmann kritisiert chaotische Zustände

„Wir steuern auf britische Verhältnisse zu“

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Berlin -

Eine Gematik-Störung reiht sich derzeit an die nächste: „Seit heute früh 8 Uhr geht schon wieder nichts mehr“, ärgert sich Uwe Hansmann. Seit er 2023 in Rente ging, hilft er in Apotheken bundesweit aus. Was er seitdem als Vertretungsapotheker erlebe, sei nur noch zum „die Hände über dem Kopf zusammenschlagen“, so der Pharmazeut. „Jeden zweiten Tag funktioniert irgendwas nicht.“ Von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) erwarte er auch nichts mehr: „Dieser Mann zerstört unser Gesundheitswesen.“

Die Apotheke, in der Hansmann aktuell als Vertetungsapotheker arbeitet, muss seit heute Morgen wieder einmal mit einer Gematik-Störung klarkommen: „Es geht einfach nichts mehr. Wir können die Menschen nur zurück zur Arztpraxis schicken, dass sie sich ein Papierrezept ausstellen lassen, oder sie kommen später wieder“, so der Pharmazeut. In der Umgebung seien aber vor allem ältere Mneschen ansässig: „Die sind dann mit Mühe zur Arztpraxis und in die Apotheke gekommen, die wollen nicht nochmal los, nur weil gerade die Technik nicht funktioniert“, erklärt er.

Das Problem sei zudem: „Wir dürfen auch nichts vorab ohne Rezept abgeben, selbst wenn vereinzelt jemand genau weiß, was er bekommen soll. Was das im Anschluss bei der Nachbearbeitung an Mehrarbeit bedeutet, kann sich keiner richtig vorstellen“, so Hansmann, der früher vier Apotheken betrieb und auch Vize beim Landesapothekerverband Niedersachsen (LAV) und auch im Vorstand des Norddeutschen Apothekenrechenzentrums (NARZ) war.

Dabei gebe es fast jeden zweiten Tag eine Störung: „Ich bin seit einem halben Jahr als Vertretung bundesweit unterwegs. Die Störungen ziehen sich durch jede Apotheke, egal welches Betriebssystem. Das ist überhaupt nicht tragbar“, so Hansmann.

Heute hat er eine kurze Mail an den Minister geschrieben und ihm einen Screenshot der Störungsmeldung geschickt: „Guten Morgen Herr Minister Lauterbach! Wie oft sollen wir denn nun noch mit diesem Irrsinn umgehen müssen? Die häufigen Störungen im Ablauf sind mittlerweile unerträglich für alle Beteiligten.“

Was ihn besonders aufregt: „Schon vor etwa 20 Jahren wurde dieses Projekt angestoßen. Damals war Karl Lauterbach noch Sachverständiger bei Ulla Schmidt, der damaligen Gesundheitsministerin. Es kann doch nicht wahr sein, dass die Verantwortlichen seither nur rumeiern und es immer noch nicht richtig funktioniert“, so der Apotheker. „Da fragt man sich doch, ist Lauterbach der richtige Mann?“

Er beantwortet die Frage selbst: „Das deutsche Gesundheitssystem steuert auf britische Verhältnisse zu. Lauterbach zerstört in einem fort, was an Struktur noch da ist“, so Hansmann, der mittlerweile froh ist, nicht mehr selbst für eine Apotheke verantwortlich zu sein. Dabei sei es um den Beruf an sich extrem schade: „Der Nachwuchs wird durch das derzeit herrschende Chaos stark ausgebremst. Dabei macht es ja eigentlich Spaß in der Apotheke zu arbeiten“, so der Apotheker.

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