Wave will ab dem 1. Juli bereit sein, seinen Kunden das Scannen, den Empfang und die Verarbeitung von E-Rezepten zu ermöglichen. Damit reagiert die Pharma-Privat-Tochter nach eigenen auf die Ankündigung von DocMorris, künftig den Versand von E-Rezept-Token mittels eines einfachen Scans des Ausdrucks zu ermöglichen.
„Als Apothekenkooperation unterstützen wir natürlich den eingeschlagenen Weg vom DAV und der Gematik“, erklärt Markus Riegel, Business Development von A-Plus dazu. „Wenn jedoch kapitalgetriebene Versandhändler aus dem Ausland von diesem Weg abweichen, werden auch wir unseren Kunden und Mitgliedern entsprechende Lösungsansätze zur Bearbeitung von E-Rezepten aufzeigen und sie technisch unterstützen.“
Deshalb gebe Wave seinen Apothekenkunden die Möglichkeit, ab dem 1. Juli ausgedruckte Token abzuscannen – und damit den Rezeptschlüssel zur Einlösung der E-Rezepte in der Apotheke vor Ort. „Experten und wir gehen davon aus, dass noch lange circa 90 Prozent der Patientinnen und Patienten den Ausdruck – auch mit dem neuen E-Rezept-Format – bevorzugen werden“, sagt Oliver Prönnecke Geschäftsführer von A-plus Service.
Über die E-Shops, die bereits über 900 Wave-Kunden nutzen, solle eine digitale Lösung geschaffen werden, mit der E-Rezepte übermittelt und empfangen werden können, allerdings vorerst nur in der E-Rezept-Fokusregion Berlin-Brandenburg. „Unsere Kunden müssen sich aufgrund der aktuellen Bekanntgabe von DocMorris also nicht aus der Ruhe bringen lassen, sondern können sich weiterhin darauf konzentrieren, die eigene Apothekenwebsite zu stärken, indem sie ihre Patient:innen mit unserer Unterstützung dort hinführen.“
Ein wichtiger Weg, über den die elektronischen Verordnungen in die Vor-Ort-Apotheken gelangen sollen, ist die App von Gesund.de: Denn die Plattform hatte vergangene Woche ebenfalls auf die Ankündigung von DocMorris reagiert, indem sie betonte, die gleiche Verarbeitungsweise einzurichten. „Wir werden den Patienten ermöglichen, über Gesund.de ihr E-Rezept schnell und einfach an die teilnehmenden Apotheken zu schicken – egal ob der Arzt das Rezept ausdruckt oder elektronisch übermittelt“, erklärte Maximilian Achenbach, als Geschäftsführungsmitglied unter anderem für die Produktentwicklung zuständig. „Solange in einer Zwischenphase auf dem Weg zur vollständigen digitalen Rezept-Journey hier ein auf Papier gedruckter Code noch ein möglicher Weg sein wird, wird die Gesund.de App natürlich auch die Verarbeitung dieses Mediums ermöglichen“, ergänzte Geschäftsführungsmitglied Dr. Sven Simons.
Zur Rose hatte bei einer Investorenpräsentation am vergangenen Mittwoch erklärt, dass der Scan und Versand des Tokens mit Einführung des E-Rezepts zu dessen wichtigsten Übertragungsweg werden solle – die DocMorris-App ist damit unabhängig von der E-Rezept-App der Gematik, die eigentlich als Gatekeeper für elektronische Verordnungen dienen soll. „Stand heute erwarten wir, dass 90 Prozent der Patienten ihre E-Rezepte als Ausdruck erhalten und weniger als 10 Prozent über die E-Rezept-App der Gematik“, erklärte Deutschlandchef Walter Hess. „Deshalb erwarten wir, dass uns die allermeisten Patienten ihre E-Rezepte übermitteln, indem sie bequem den Token vom Ausdruck abscannen. In jedem Fall sind wir bereit, die E-Rezept-Token zu empfangen.“
APOTHEKE ADHOC Debatte