Wave: Apotheken-Website als Mini-Amazon APOTHEKE ADHOC, 25.03.2021 08:22 Uhr
Wave reformiert sein Softwareangebot für Apotheken: Mit einem Update führt die Pharma-Privat-Tochter Apotheken-Website und Onlineshop zusammen. Neben Design-Anpassungen soll dabei mit neuen Funktionen vor allem die Usability aufseiten der Endkunden erhöht werden, denn: „Was Kunden von Amazon, Zalando & Co. gewohnt sind, erwarten sie auch von der Vor-Ort-Apotheke“, so das Unternehmen.
„Entwicklungen wie Mobile Usability und User Experience sind deshalb heutzutage ein Muss. Auch ältere Patienten sind immer mobile-affiner“, erklärt dazu Wave-Geschäftsführer Oliver Prönnecke. „Wird es für Apothekenkunden jetzt schon zur Selbstverständlichkeit, auf die Homepage der Apotheke ihres Vertrauens zu gehen, und erleben sie, wie einfach digitale Kommunikation und Onlineshopping sind, werden sie auch in Zukunft beim E-Rezept auf die Vor-Ort-Apotheke setzen. Sie wissen dann bereits, dass ihre Apotheke digital gut aufgestellt ist.“
Das neue Design- und Funktionsupdate bei den Kunden-Websites soll dem Rechnung tragen: Die bisher getrennten Bereiche Website und Onlineshop sollen zu einem Gesamtprodukt verschmolzen werden, damit die Kunden direkten Zugriff auf alle wichtigen Funktionen und Inhalte haben. Neben neuem Design werde der Fokus dabei auf die Onlinetransaktionen der Apotheken gelegt: Medikamentenreservierung, Rezepteinlösung und Beratungsanfragen wurden optimiert und werden nun prominent dargestellt. Auch eine Übersicht über vergangene Bestellungen, zuletzt angesehene Produkte und Cross-Selling sowie eine optimierte Darstellung für Mobilgeräte sollen zu einem positiven Kundenerlebnis auf der Internetseite führen.
Das erfülle nicht nur die Erwartung der heutigen Patienten, sondern könne auch eine Abwanderung zur Online-Konkurrenz vermeiden und Umsätze erhalten. „Mit diesem Update, und ebenso allen kommenden Neurungen, investieren wir in die Zukunftsfähigkeit der Vor-Ort-Apotheke“, sagt Prönnecke. „Wir wollen den Alltag durch Digitalisierung erleichtern und den Apotheken möglichst viel Arbeit abnehmen, damit sie sich voll und ganz auf ihre Patienten konzentrieren können – in Zeiten des wachsenden Onlinehandels ist dies wichtiger denn je.“
Das gelte nicht zuletzt, weil die Einführung des E-Rezepts bevorsteht. „Doch egal, wie die Zukunft und die E-Rezept-Abwicklung letztlich aussehen: Apotheken müssen sich jetzt digital aufstellen – beziehungsweise sollten das schon längst getan haben. Für ihre Wettbewerbsfähigkeit ist das absolut notwendig“, so Prönnecke. Dabei, so plädiert er auf Anfrage, dürften die Apotheken jedoch das große Ganze nicht vergessen. „Es bringt nichts, einzelne Bausteine herauszunehmen, sondern der Mehrwert liegt darin, sie zusammenzuführen“, sagt er mit Blick auf Softwarelösungen, die Apotheken in Eigenregie auf die Beine stellen.
„Das Geschäft der Apotheken ist heute noch größtenteils lokal und wir befinden uns in der Phase Trial and Error, von daher sind solche Aktivitäten natürlich zu begrüßen. Lassen wir die Apotheken doch ausprobieren“, sagt er. „Vieles davon wird aber nicht funktionieren.“ Natürlich könnten sich Apotheken mit eigenen Lösungen sehr gut auf die lokalen Bedürfnisse einstellen. „Aber der große Vorteil unserer Lösungen sind die Schnittstellen. Wir haben uns Verknüpfung und Optimierung als wichtigste strategische Punkte auf die Fahne geschrieben.“ Individualisierung und Anpassung an lokale Bedürfnisse sei dabei genauso möglich.
Statt nur auf lokale Bedürfnisse zu schauen, sollen Apotheken demnach vor allem darauf schauen, dass sie selbst als solche wahrgenommen werden – auch und vor allem online: „Bei uns steht die eigene URL der Apotheke im Mittelpunkt. Man muss alles tun, um die Kunden dorthin zu holen.“ Gleichzeitig bezeichnet Prönnecke sich als „glühenden Verfechter des Zukunftspaktes“, der vor allem auf die Größe setzt. „Ich sehe darin keinen Widerspruch“, erklärt er. „Große Portale helfen dabei, dass die Kunden die Apotheke zu finden, denn eine solche Reichweite kann ich allein nicht herstellen. Die Konzentration auf die URL soll dann helfen, die Kunden zu binden.“