Zweifel an Nutzen und Datensicherheit

Umfrage: Akzeptanz für ePa sinkt

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Berlin -

Kurz vor der verpflichtenden Einführung der elektronischen Gesundheitsakte (ePa) sinkt die Akzeptanz bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern. Die Bereitschaft, eigene Daten zu teilen, ist laut einer Umfrage der Unternehmensberatung Deloitte leicht zurückgegangen. Andererseits erhoffen sich 60 Prozent eine bessere medizinische Versorgung.

Die Zustimmung zu wesentlichen Elementen der Digitalisierung im Gesundheitswesen lässt nach, wie eine aktuelle Befragung von Deloitte zeigt. So geben 67 Prozent der Verbraucherinnen und Verbraucher an, sie würden der ePA wahrscheinlich oder bestimmt nicht widersprechen. Das sind 5 Prozentpunkte weniger als noch vor einem Jahr.

Der Anteil derer, die der ePa skeptisch gegenüberstehen, ist leicht gestiegen. Ein Drittel der Befragten will wahrscheinlich oder bestimmt von seiner Opt-out-Option Gebrauch machen und der automatischen Einführung der ePA durch die Krankenkasse widersprechen. Bis Ende 2025 soll die digitale Patientenakte eigentlich von 80 Prozent der Versicherten genutzt werden, so das Ziel des Bundesgesundheitsministeriums (BMG).

Zweifel am Zusatznutzen

Insbesondere bei den Jüngeren wächst die Skepsis. Waren im vergangenen Jahr noch 45 Prozent der 18- bis 24-Jährigen der Meinung, dass sie der ePA-Nutzung wahrscheinlich oder bestimmt nicht widersprechen würden, so sind aktuell nur noch 37 Prozent dieser Ansicht.

Über alle Altersklassen hinweg beruht die Skepsis vor allem auf Sorgen um die Datensicherheit und dem unklaren Zusatznutzen. 58 Prozent der Befragten befürchten, dass ihre Daten nicht ausreichend sicher sind. Etwa genauso viele (55 Prozent) haben Zweifel am Zusatznutzen und nennen dies als Grund für ihre ablehnende Haltung.

Doch das Bild ist nicht einheitlich. Die meisten Verbraucherinnen und Verbraucher sind sich bewusst, dass Gesundheitsdaten einen erheblichen Mehrwert in der Forschung sowie der Entwicklung von personalisierten Behandlungsmethoden haben. 83 Prozent der Befragten sehen grundsätzlich einen Vorteil in der Nutzung von Gesundheitsdaten. Konkret erhoffen sich 60 Prozent eine bessere Versorgung; 44 Prozent erwarten geringere Beiträge zur Krankenversicherung (Mehrfachnennungen möglich).

Kein Teilen von eigenen Daten

Doch die Bereitschaft, eigene Daten beizutragen, ist gering. Lediglich 47 Prozent bezeichnen sich selbst als offen oder sehr offen für das Teilen ihrer Gesundheitsdaten. „Die Befragung zeigt: Wir müssen die Menschen stärker über die Vorteile eines umfassend digitalisierten Gesundheitswesens aufklären und den Mehrwert zum Beispiel der elektronischen Patientenakte greifbar machen“, sagt Ibo Teuber, Partner bei Deloitte und zuständig für den Gesundheitssektor. „Das ist eine der Voraussetzungen für den Erfolg der ePA und die weitere Digitalisierung des Gesundheitswesens.“

Die Ergebnisse basieren auf einer im August durchgeführten repräsentativen Befragung von 1000 Verbraucherinnen und Verbrauchern. Bereits 2023 hatte Deloitte eine vergleichbare Befragung zur Digitalisierung im Gesundheitswesen durchgeführt.

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