TI-Gateway: Ehex erhält Zulassung Laura Schulz, 23.09.2024 14:21 Uhr
Die eHealth Experts (Ehex) sind bereits beim CardLink-Verfahren aktiv und unterstützen dabei Shop Apotheke sowie Gedisa mit ihrer Lösung. Jetzt können sie mit einem weiteren Angebot an den Start gehen: Die Zulassung der Gematik für das TI-Gateway „Infinity Gate“ ist da. Das Angebot soll sukzessive die üblichen Ein-Box-Konnektoren ablösen.
Aufgrund der Ehex-Zulassung wird es nun viele neue Angebote auf dem Markt für Lösungen in der Telematikinfrastruktur (TI) geben, da das Unternehmen das TI-Gateway über mehrere Partner vertreibt. „Wir eröffnen den Markt für das TI-Gateway“, so Ehex-Geschäftsführer Fréderic Naujokat. Die neue Technologie wird somit schrittweise für die verschiedenen Leistungserbringer zugänglich; erste Anbieter stehen Ehex zufolge in den Startlöchern.
Das TI-Gateway ermöglicht Leistungserbringern einen Zugang zur TI, ohne einen eigenen Konnektor betreiben zu müssen. Stattdessen werden die Zugänge in einem zentralen Rechenzentrum verwaltet, was Apotheken, Praxen und Kliniken Aufwand ersparen soll.
Zusammen mit dem Dienstleister Akquinet wurden bereits mehrere Tests mit zehn Leistungserbringerinstitutionen durchgeführt, unter anderem an einem Universitätsklinikum. Hier wurden die erforderlichen Geschwindigkeiten deutlich überschritten. „Die gemessene Geschwindigkeit des neuen Konnektors übertraf Standardwerte für Ein-Box-Konnektoren dabei um den Faktor 100“, so das Unternehmen. Einen Ausfall gab es im sechsmonatigen Testzeitraum nicht.
Vertrieb über Partner, Ehex nur im Hintergrund
„Das ‚Infinity Gate’ spricht für sich“, kommentiert Naujokat. Es habe sich unter Live-Bedingungen als stabil, zuverlässig und extrem leistungsfähig bewährt. „Unser Ziel ist jetzt, das ‚Infinity Gate‘ gemeinsam mit unseren Partnern so schnell wie möglich für eine breite Masse von Leistungserbringern verfügbar zu machen. Wir sind überzeugt, dass das TI-Gateway tatsächlich ein Portal zu einer neuen Art von TI sein kann.“
Die Herstellerzulassung ist gemeistert; nun werden die verschiedenen Anbieter ihre Zulassung bei der Gematik beantragen. Neben Akquinet sind auch Dienstleister wie Arvato Systems und T-Systems im Boot, die künftig auf dieser Basis eigene TI-Gateway-Angebote auf den Markt bringen werden. Eine weitere Hersteller- und auch die erste Anbieterlösung wurden bisher erst von Rise durch die Gematik zugelassen. Zwei Tage nach der Zulassung der Ehex-Lösung konnte auch Partner Akquinet verkünden: Die offizielle Zulassung als Anbieter ist da.
Etwa 90.000 Praxen, Krankenhäuser und Apotheken sind bereits per Ehex-Software an die TI angeschlossen. Auch mit den Konnektoren sei man gut unterwegs: „Wir haben bereits mehr als 10.000 Apothekenkonnektoren verkauft und haben da eine gute Marktdurchdringung“, so Naujokat. Auch mit dem Produkt „Easy TI“ konnten schon einige Apotheken ausgestattet werden – eine Software, die TI-Anwendungen in Primärsysteme integriert. Mit dem „Infinity Konnektor“ hat Ehex zudem einen Highspeed-Konnektor im Programm. Das Unternehmen wurde 2011 mit Sitz in Dortmund gegründet.
CardLink läuft
Mit der an Shop Apotheke und an die Gedisa zur Verfügung gestellten CardLink-Lösung hat Ehex nun nicht mehr viel zu tun: „Die CardLink-Lösung ist für uns eine Blackbox. Wir haben die Software geliefert, vom Betrieb sehen wir nichts – da ist der Anbieter verantwortlich. Wir sehen aber keine Startschwierigkeiten mit CardLink.“ CardLink soll das E-Rezept zugänglicher machen, meint Naujokat – „genau das realisieren wir für Vor-Ort-Apotheken. Durch mehr Wahlfreiheit beim Einlösen nutzt der Ansatz am Ende auch Patient:innen. CardLink ist für alle da.“
Bei dem Ganzen ist die Gedisa der Anbieter des Modells, Ehex verantwortet die Entwicklung der TI-Komponenten. Integriert wird alles schließlich bei der Gedisa vom Ehex-Partnerunternehmen link4health.