Gestern legte ein TI-Ausfall Apotheken im gesamten Bundesgebiet lahm. Etwa eine Stunde lang ging beim E-Rezept gar nichts mehr. Um 12 Uhr konnte die Gematik dann Entwarnung geben, alles laufe wieder. Die Ursache wurde gegen Abend benannt: Eine Komponente von Arvato Systems hatte den Ausfall ausgelöst.
„Die zentrale Störung der TI ist seit 11.10 Uhr behoben“, meldete die Gematik um 12 Uhr auf ihrer Seite. Alle Dienste seien wieder verfügbar. Trotzdem könne es in Einzelfällen weiterhin Störungen geben: „Es kann direkt im Anschluss zu Einschränkungen gekommen sein.“
Warum die Telematikinfrastruktur (TI) kurzzeitig komplett brachlag, konnte erst gegen 17.45 Uhr grob eingegrenzt werden: „Nach aktuellem Kenntnisstand lag die Ursache der Störung in einem zentralen Dienst, der zum Verantwortungsbereich der Arvato Systems gehört.“
Und auch Arvato Systems bestätigt den Ausfall: „Am gestrigen Vormittag gab es in dem Zeitraum von 10.25 bis 11.10 Uhr eine Störung der zentralen TI-Dienste, welche kurzfristig behoben werden konnte", so der IT-Dienstleister. Nach dem Auftreten der Störung sei umgehend eine Analyse von Schadensumfang und -entstehung veranlasst worden. Nähere Details verrät Arvato aber noch nicht. Auch die Gematik gibt eine ähnlich knappe Auskunft: „Wir stehen im engen Austausch mit dem Dienstleister und befinden uns derzeit in der Analyse."
„Hier schmiert gerade eine Funktion nach der anderen ab“, berichtete beispielsweise gestern ein Apotheker aus Hessen gegen 10.30 Uhr. „Bei mir und auch bei Kollegen geht nichts“, bestätigte ein Kollege aus Thüringen. „Seit einer halben Stunde gehe nichts mehr“, so eine weitere Apothekerin. Auch aus Niedersachsen kam die Bestätigung.
ADG informierte die Kunden, dass es einen Totalausfall bei der TI gebe. „Klärung läuft, keine Calls schicken“, so die Aufforderung.
Gegen 11 Uhr informierte die Gematik über eine „aktuelle Störung“: „Zurzeit liegt eine zentrale Störung in der Telematikinfrastruktur vor. Dies kann zu Störungen beim Ausstellen des E-Rezepts, Einlesen von eGKs oder auch versenden von KIM-Nachrichten führen. Für das E-Rezept sollte bis auf Weiteres auf das Muster 16 zurückgegriffen werden. Alle Beteiligten arbeiten mit Hochdruck an einer Lösung.“
In den Apotheken wurden beispielsweise Fehler beim Abrufen des Konnektorstatus oder Fehler beim Abrufen der SMC-B und des PIN-Status angezeigt.
APOTHEKE ADHOC Debatte