TI-Ausfälle: 450.000 E-Rezepte weniger Patrick Hollstein, 08.03.2024 10:42 Uhr
Am Donnerstag wurden die Marke von 100 Millionen E-Rezepten geknackt. Aber womöglich könnten es schon deutlich mehr sein, denn parallel zu den zuletzt gehäuft auftretenden Ausfällen der Telematikinfrastruktur (TI) brach in dieser Woche die Zahl der eingelösten Verordnungen in den Apotheken ein.
Im Vergleich zur Woche davor war die Zahl der eingelösten E-Rezepte seit Montag durchweg rückläufig:
- Montag: 881.444 – minus 148.740
- Dienstag: 1.693.894 – minus 195.522
- Mittwoch: 1.857.480 – minus 29.171
- Donnerstag: 1.859.774 – minus 30.331
- Freitag: 104.514.131 – minus 43.806
An den fünf Tagen wurden also insgesamt 8.117.706 E-Rezepte eingelöst, das waren 447.570 weniger als im Vergleichszeitraum, das entspricht einem Rückgang um 5 Prozent. Feiertage oder ähnliche Sondereffekte gab es nicht.
Mehrere TI-Ausfälle
Dieser Rückgang geht einher mit mehreren TI-Ausfällen. Nachdem die Gematik bereits am 27. Februar gemeldet hatte, dass es an den folgenden Tagen mehrfach im Zeitraum zwischen 8 und 9 Uhr zu Ausfällen kommen könnte, gab es tatsächlich wiederholte Störungen:
- So kam es gleich am Montagmorgen (4. März) zu einem zweistündigen Ausfall von circa 9 bis 11 Uhr.
- Eine andere Störung trat am Dienstag (5. März) ab circa 12 Uhr auf; diese galt erst in den Morgenstunden des 6. März als behoben. Dieser Ausfall betraf laut Gematik Versicherte von AOK NordWest, AOK NordOst, AOK Rheinland/Hamburg, HEK und Barmer.
- Auch der Donnerstag (7. März) startete mit einem Ausfall. Von 8.40 bis 9.15 Uhr kam es zu Problemen beim Ausstellen und Einlösen von E-Rezepten. Die Gematik riet Apotheken zum mehrfachen Einstecken der eGK beziehungsweise erneuten Versuch nach wenigen Minuten.
Erster Einbruch im Februar
Schon in der zweiten Februarwoche war es zu einem deutlichen Einbruch bei der Zahl der eingelösten E-Rezepte gekommen; am damaligen Mittwoch hatte es ebenfalls einen bundesweiten TI-Ausfall gegeben. Allerdings fiel auch Karneval in diese Woche, sodass ein kausaler Zusammenhang schwierig war. Erstmals war in der Woche vom 5. bis 11. Februar die Zahl der eingelösten E-Rezepte überhaupt rückläufig: Knapp 3,8 Millionen digitale Verordnungen waren bis einschließlich Mittwoch in den Apotheken eingelöst worden, das waren 860.000 weniger als im selben Zeitraum der Vorwoche. Nur in der allerersten Januarwoche lief der Start schlechter.