Für digitale Gesundheitsanwendungen wie das E-Rezept oder die elektronische Patientenakte (ePa) soll es künftig auch eine digitale Identität geben. Die Telekom präsentiert jetzt eine Lösung, die zuerst von der Barmer genutzt wird.
Ab dem kommenden Jahr müssen Krankenkassen ihren Versicherten digitale Identitäten anbieten, so steht es im Digitale-Versorgungs-und-Pflege-Modernisierungsgesetz (DVPMG). Statt der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) kann dann für den Versicherungsnachweis etwa in Arztpraxen das neue Verfahren für den Zugang zu digitalen Angeboten verwendet werden.
Mit dem ID-Dienst der Telekom hat die Gematik jetzt erstmals eine digitale Identität zugelassen. Sie ist laut Telekom die Basis dafür, dass Gesundheitskarte und der elektronische Personalausweis in Zukunft über digitale Endgeräte wie das Smartphone genutzt werden können.
Die Barmer hatte T-Systems im vergangenen Jahr beauftragt, für ihre rund 8,7 Millionen Versicherten digitale Identitäten bereitzustellen und zu verwalten. Vorstand Siegmar Nesch sagt: „Die digitale Identität hat eine große Bedeutung für die Versicherten der Barmer und für uns als Krankenkasse. Sie wird das Tor zu den digitalen Services sein, mit dem wir neue Standards für den Schutz sensibler Daten setzen. Aus diesem Grund haben wir den Prozess hin zur Zulassung intensiv begleitet.“
Für die Telekom sind die digitalen Identitäten ein strategisches Thema. Die technische Lösung dafür hat T-Systems gemeinsam mit Verimi in enger Abstimmung mit der Gematik entwickelt. Alle Daten liegen auch während der Verarbeitung verschlüsselt auf einer sicheren und souveränen T-Systems-Cloud in Deutschland.
Die Telekom verfolgt dabei den sogenannten „Confidential Computing“-Ansatz. Das bedeutet: Daten sind für Dritte nicht einsehbar. Auch T-Systems und Verimi als Betreiber haben keinen Zugriff. Die Telekom schafft nach eigenen Angaben speziell für Kunden in Gesundheitswesen und öffentlicher Hand ein besonders hohes Vertrauensniveau. 26 deutsche Firmen sind an Verimi beteiligt, darunter auch die Telekom und zahlreiche Dax-Unternehmen.
Gematik-Chef Markus Leyck Dieken sagt: „Die digitale Identität im Gesundheitswesen – die GesundheitsID – garantiert Sicherheit und sorgt für mehr Komfort bei digitalen Gesundheitsdiensten. Die Versicherten haben damit einen Zentral-Schlüssel für Gesundheitsanwendungen wie die elektronische Patientenakte, das E-Rezept und weitere digitale Gesundheitsanwendungen in ihrer Hand.“
Adel Al-Saleh, CEO von T-Systems und Vorstand der Deutschen Telekom, sagt: „Wir freuen uns über den grünen Haken der Gematik für unser ID-Wallet-System bei der Barmer. Patienten wollen über ihre Daten selbst bestimmen. Mit ihrer digitalen Identität bekommen sie einen sicheren und einfachen Zugang. Die Technologie ist Schlüssel für die Digitalisierung des Gesundheitswesens insgesamt. Digitale Identitäten schaffen Vertrauen. Nahezu jeder Lebensbereich wird davon künftig profitieren.“
Mit digitalen Identitäten sollen Bürgerinnen und Bürger mehr Souveränität im Internet bekommen. Die Telekom engagiert sich daher bei den aktuell beginnenden EU-Feldtests für digitale Identitäten. Der Konzern erprobt die Technik für das Freischalten von Mobilfunk-Karten. Getestet wird in Deutschland, Frankreich, Österreich, Polen, Niederlande, Griechenland und der Ukraine.
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