E-Rezepte können verloren gehen, wenn der Fachdienst nicht richtig mit der Warenwirtschaft kommuniziert. Ein Softwareentwickler sieht das Problem bei der Benutzung der Schnittstellen: „Von so ziemlich jedem Entwickler wird die Schnittstelle genutzt, die Windows zur Kommunikation mit dem Internet anwendet“, so der Experte. Bleibe die Antwort des Fachdienstes beim Laden des E-Rezeptes aus, laufe man in einen „Timeout“.
Die Schwierigkeit liege in der Kommunikation: „Das Problem ist, dass der Fachdienst der Warenwirtschaft nicht antwortet“, so der Fachmann, der bei einem Warenwirtschaftsanbieter für die Programmierung des E-Rezeptes zuständig ist. „Die Apotheke fragt beim Fachdienst ein E-Rezept an, wenn alles gut läuft, bekommt die Warenwirtschaft eine sogenannte Zeichenkette zurück (XML), in der sich das Secret befindet“, erklärt er. „Auch das ist eine Zeichenkette und kann als Passwort verstanden werden.“
Das Problem: „Es wird von so ziemlich jedem Entwickler die Schnittstelle genutzt, die Windows zur Kommunikation mit dem Internet anwendet“, so der Experte. Eine Schnittstelle des Betriebssystems werde genutzt, um eine Anfrage an den Fachdienst zu senden und anschließend auf die Antwort des Dienstes zu warten. „Diese Antwort bleibt bei dem Secret-Fehler allerdings aus und wir laufen in einen Timeout“, so der Fachmann.
So funktioniere das Internet, und darauf habe keine Warenwirtschaft oder Arztsoftware irgendeinen Einfluss. „Der Fachdienst behauptet dann aber, das Rezept wurde angefragt, also wird es mit dem Status in Arbeit markiert“, so der Experte. Folglich könne dann das Rezept ohne das Secret weder vom Arzt noch vom Apotheker weiter bearbeitet werden.
„Das ist, ohne jede weitere Diskussion, ein Fehler des Fachdienstes, dass er eine erneute Anfrage mit derselben Telematik-ID nicht zulässt“, so der Fachmann „Die Warenwirtschaft hatte technisch keine Möglichkeit, irgendwas zu speichern, das auch nur ähnlich wie ein Secret aussieht, weil keine Antwort vom Fachdienst kam. Die Apotheken-Softwareanbieter können in dem Fall gar nichts für die Fehler.“
APOTHEKE ADHOC Debatte