Scanacs wurde 2016 gegründet. Das Start-up bezeichnet sich als „digitale Revolution im Gesundheitswesen“. Jetzt muss das Dresdener Unternehmen einen Rückschlag verkraften, denn die letzte Finanzierungsrunde ist unerwartet gescheitert.
Scanacs will die Kommunikation zwischen Apotheke und Krankenkasse effizienter machen. Zum Portfolio gehört neben der Direktabrechnung von E-Rezepten auch die Zahlungsprüfung. Mit deren Hilfe sollen Verordnungen in Echtzeit auf Erstattungsfähigkeit geprüft werden.
Zuletzt gab es allerdings Wirbel um Doppelabrechnungen. CGM-Kund:innen haben die Möglichkeit über ein weiteres IK direkt via Scanacs abzurechnen. Doch das ging schief und Verordnungen wurden doppelt abgerechnet. Nicht nur, dass die Apotheke mit einer Retaxierung rechnen muss, auch dem gar nicht verantwortlichen Rechenzentrum und allen dort abrechnenden Apotheken drohen Konsequenzen. Der Grund: Zweifele die Kasse aufgrund einer Doppelabrechnung, wie im beschriebenen Fall, die Gesamtrechnung des Rechenzentrums in ihrer Korrektheit – zu Unrecht – an, könne diese zurückgewiesen werden. Betroffen wären dann alle Apotheken, die für den Abrechnungsmonat keine Zahlung des Kostenträgers erwarten könnten.
Jetzt meldet Scanacs das Scheitern der letzten Finanzierungsrunde – „trotz stark steigender Ergebnisse“. Jetzt werden neue Investoren gesucht, um die Plattform fortzuführen. Der Betrieb bleibt unverändert, heißt es. Kund:innen können weiterhin ihre E-Rezepte über Scanacs oder alternativ über ihren bestehenden Dienstleister abrechnen, teilt eine Sprecherin mit.
Investoren sind neben CGM – der börsennotierte Konzern ist mit 15 Prozent beteiligt – verschiedene Privatpersonen aus dem Umfeld von Gründer Frank Böhme. Ein Statement von CGM Lauer steht noch aus.
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