Bonus für CardLink

„Probe-Scan“: DocMorris zahlt 10 Euro

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Berlin -

„Papierkram adé, E-Rezept olé olé!“, titelt DocMorris auf Facebook. Mit dem dazugehörigen Werbeclip verspricht der niederländische Versender den Kundinnen und Kunden 10 Euro, wenn diese CardLink ausprobieren. In den Kommentaren auf Facebook zeigt sich, dass das so nicht bei jedem klappt – und es gibt weitere Probleme bei und mit DocMorris, auf die User aufmerksam machen.

DocMorris App downloaden, Scan-Funktion ausprobieren, 10-Euro-Gutschein erhalten: Mit diesem Aufruf lockt der Versender auch auf Facebook. Zwar braucht man ein Kundenkonto, um den Gutschein zu bekommen, aber: Ein E-Rezept ist für diesen „Probe-Scan“ nicht notwendig.

Bis Ende Juli will DocMorris für jeden ersten erfolgreichen Scan eines Benutzers über die App zehn Euro spendieren. Der Gutscheincode werde dann an die im Kundenkonto hinterlegte E-Mail-Adresse gesendet. Einlösbar ist dieser bis zu sechs Monate nach Zusendung ab einem Mindestbestellwert von 39 Euro auf rezeptfreie Präparate.

Allerdings: In den Fußnoten auf seiner Website vermerkt DocMorris, dass der Gutschein nicht bei Drittanbietern gilt oder mit weiteren Aktionen über Drittanbieter kombinierbar ist. In den allgemeinen Geschäftsbedingungen ist zudem vermerkt, dass bei der Eingabe eines Gutscheincodes ein höherer Preis als der Sonderpreis zu Grunde gelegt werden kann. Darauf weist DocMorris auch in der Mail, die den Gutschein beinhaltet, hin. Diese trägt allerdings den Betreff „Karte verknüpft“, und nicht etwa „Ihr Gutscheincode für den Probe-Scan“ oder ähnlich.

Reibungslos ist anders

Während einige Kommentierende bestätigen, dass sie ihren Rabattcode problemlos erhalten haben, gibt es auch die, bei denen es nicht funktioniert hat. „Ich gebe alles ein und bekomme dann Fehlermeldung. Was, wie, warum: keine Ahnung“, zeigt sich jemand irritiert. DocMorris will die Unklarheiten aber lieber bilateral beseitigen statt öffentlich unter dem Kommentar: Eine Fachabteilung will sich kümmern.

„Habe meine Gesundheitskarte gescannt und sie ist nun mit meinem Konto verbunden. Woher bekomme ich nun den 10-Euro-Gutschein?“, fragt eine weitere Userin; sie ist nicht die einzige, die bislang leer ausgegangen ist. Auch in diesen Fällen will eine Fachabteilung auf eine private Nachricht hin prüfen, wo der Fehler liegt.

Rezepturen und Notdienst

Den Facebook-Post nutzen die User nicht ausschließlich, um Feedback zur CardLink-Promoaktion zu geben. „Ich hatte eine Rezeptur auf E-Rezept und ihr habt euch geweigert, zu beliefern. Was nützt mir das also?“, fragt eine Userin. DocMorris will nachbessern, erfragt die Kunden- und Auftragsnummer. Dem Versender kommen allerdings zwei weitere Nutzer in den Kommentaren zuvor. Während der erste die Vor-Ort-Apotheken empfiehlt und von DocMorris abrät, schreibt eine weitere Person: „Na was nützen Versandapotheken überhaupt? Ich bin jetzt krank, brauche jetzt und nicht zwei Tage später meine Medizin.“

Ein weiterer Nutzer teilt mit, dass er überhaupt nicht mehr bei DocMorris bestellen könne. „Leider versendet ihr mit Hermes. Die aber verweigern jede Auslieferung in unserem Gebiet.“

Gleich mehrere User wollen vom Versender wissen: „Wie oft im Monat habt ihr Notdienst?“ Unter einem dieser Kommentare entgegnet DocMorris: „Wie alle Apotheken zahlen auch wir in den Nacht- und Notdienstfonds ein.“ Eine echte Antwort ist das nicht. Dazu kommentiert ein weiterer User, dass auch alle Vor-Ort-Apotheken in den Fonds einzahlen. „Die zahlen jede Nacht und an Sonn- und Feiertagen zusätzlich mit Geld für Gehälter und echter Lebens-, Frei- und Ruhezeit drauf! Ihr nicht!“

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