Pharmatechnik verspricht Updates zum E-Rezept Sandra Piontek, 25.01.2024 13:52 Uhr
Bei der Bearbeitung des E-Rezeptes hapert es an vielen Stellen. In den Apotheken gibt es gravierende Unterschiede zwischen den einzelnen Softwarehäusern; einzelne Funktionen sind nicht bei allen Anbietern gleich. Dass es bei Pharmatechnik vergleichsweise rund läuft, hat auch mit der Tatsache zu tun, dass das Betriebssystem Ixos erst vor wenigen Jahren weiterentwickelt wurde. Firmenchef Dr. Detlef Graessner kündigt sogar weitere Verbesserungen in Form eines vollumfänglichen Updates der E-Rezept-Lösung an: Upgrades soll es beispielsweise bei Bediener-Hinweisen zur eGK im Kartenleser geben sowie einen Gegencheck bei der Abholung und die Integration von KIM.
„Mit der zunehmenden Anzahl an E-Rezepten, die Arztpraxen seit Anfang Januar verpflichtend anbieten müssen, sind Apotheken mehr denn je auf eine zuverlässige und betriebssichere E-Rezept-Lösung angewiesen, mit der sie jederzeit abgabe- und abrechnungsfähig bleiben“, so Graessner. „Damit dieser Service noch bequemer und einfacher funktioniert, sind umfangreiche Erweiterungen im aktuellen Update enthalten.“
Geplante Updates
Bediener-Hinweis zur eGK im Kartenleser
In der bisherigen Version hat Ixos am Kundendisplay angezeigt, sobald das E-Rezept abgerufen wurde und der Kunde die Karte aus dem Kartenleser wieder entnehmen konnte. Update in der aktuellen Version: Dem Bediener an der Kasse wird beim Verkaufsabschluss mit einem Meldungsfenster zusätzlich angezeigt, falls die eGK noch im Kartenleser steckt, sodass er den Kunden darauf hinweisen kann.
Verwechslungsgefahr ausgeschlossen
Freitextverordnungen erfordern bei der Bearbeitung immer eine besondere Aufmerksamkeit, schlimmstenfalls wird diese an der Kasse mit einer PZN-Verordnung verwechselt. Update: Freitextverordnungen werden in Ixos jetzt eindeutig gekennzeichnet.
Kontrolle ist besser: Optimierte E-Rezept-Visualisierung
Beim E-Rezept sind nicht immer alle Details der ärztlichen Verordnung bei jedem Prozessschritt sichtbar. Update: An den relevanten Stellen wird eine Visualisierung des E-Rezepts ergänzt, wie beispielsweise bei der Bestellungskontrolle in der Warenlogistik und beim Botendienst. Dadurch ist eine schnellere Kontrolle der auf dem E-Rezept vermerkten Angaben (Dosierung, LANR, Freitextinformationen, Ausstellungsdatum) möglich.
Gegen-Check bei der Abholung
Die Kontrolle der Warenlieferung zur Verordnung fehlt noch beim E-Rezept. Update: Damit der Abhol-Prozess bei E-Rezepten nicht aufwendiger ist als beim Papierrezept, soll es in Ixos zeitnah möglich sein, verschiedene Druckstücke um Angaben aus dem E-Rezept zu erweitern.
Rezepte per KIM
Schon jetzt ist KIM vollumfänglich in Ixos integriert, so dass Apotheken eine vollintegrierte Systemlösung für medienbruchfreies Arbeiten im Einsatz haben. Automatische Übernahme strukturierter E-Rezeptdaten nach Ixos, automatisches Einlesen von E-Rezept-QR-Codes im Anhang einer KIM-Mail funktionieren schon jetzt. Update: Mehrere KIM-Adressen können bestellt werden, dies ist beispielsweise relevant für getrennte Heim- oder Parenteralgeschäfte in großen Apotheken
Übersichtliche Sortierung
Bei digitalen Bestelleingängen sollen künftig zusätzliche Filter für mehr Übersicht in der zentralen IXOS-Bestellliste sorgen. Empfangene Rezeptbestellungen lassen sich nach KIM, Foto, Fax, App oder Webshop übersichtlich ordnen.
PDL auf E-Rezept
Das Software-Modul Ixos.Pdl ermöglicht Apotheken, pharmazeutischen Dienstleistungen (pDL) zeitsparend anzubieten. Ab 1.April müssen diese per E-Rezept abgerechnet werden. Update. Diese Funktionalität wird in Ixos aktuell umgesetzt und für Apotheken rechtzeitig zur Verfügung stehen.
Keine Post-its mehr
Analoge Post-its, die das Apothekenpersonal bislang für Papierrezepte benutzt hat, um darauf Hinweise für die Weiterverarbeitung zu vermerken, fallen weg. Update: Digitale „Klebezettel“, die sich an E-Rezepte heften lassen, werden in einer der nächsten Ixos-Versionen integriert.
Privatrezepte jetzt auch als E-Rezept
Ab der nächsten Version wird Ixos auch PKV-E-Rezepte vollumfänglich unterstützen.
Leichtere Abrechnungskontrolle
Mit dem E-Rezept ist die Kontrolle der Abrechnung des Rechenzentrums schwieriger geworden und die Ausweisung der verschiedenen Rezepte auf der Abrechnung variiert von Rechenzentrum zu Rechenzentrum. Update: Um die Abrechnungskontrolle zu erleichtern, wird in einer der nächsten Ixos-Versionen die Anzahl und die Summen der verschiedenen Bereiche noch übersichtlicher und vergleichbarer dargestellt werden.
E-Rezept-Rezepturen mit Fremdprogrammen
Verwenden Apotheken für ihre Rezepturherstellung Fremdprogramme, wie das Dr. Lennartz Laborprogramm, ist momentan eine Doppelerfassung erforderlich, da das Programm keinen Zugriff auf die TI hat. Die ADAS hat eine Standardschnittstelle definiert, mit der sich externe Herstellungsprogramme von der Warenwirtschaft die E-Rezept-Verordnungen übergeben lassen können. Die von der ADAS definierte Standard-Schnittstelle für den E-Rezept-Transfer wird von IXOS bereits unterstützt. Aktuell ist Pharmatechnik mit Dr. Lennartz Laborprogramm im engen Austausch, um auch die Anbindung an deren Schnittstelle zu ermöglichen. Update: Künftig soll die Bearbeitung und Abrechnung auch über das Dr. Lennartz Laborprogramm vereinfacht werden.
E-Rezepte über eH-CL einlösen
Die Gematik arbeitet derzeit an der Schnittstellenspezifikation „eHealth-CardLink“ (eH-CL) zur Einlösung von E-Rezepten via Smartphone durch Auslesen des NFC-Chips der eGK. Dieser neue Weg zum E-Rezept kann Kunden-Apps den Zugriff auf E-Rezepte ermöglichen. „Wir verfolgen die eH-CL-Entwicklung intensiv und werden diesen neuen E-Rezept-Zugang auch in unsere App integrieren, sobald die Spezifikationen final sind“, so Graessner.
Überprüfung nicht zulässiger Artikel
Derzeit sind nur apothekenpflichtige Arzneimittel und Rezepturen auf E-Rezept zulässig. Update: Ein Warnhinweis in IXOS verhindert die Übernahme in einen Verkauf, wenn nicht zulässige Artikel (zum Beispiel Hilfsmittel, Verbandstoffe, Teststreifen, Betäubungsmittel) auf einem E-Rezept verordnet werden.