Bisher ausgeschlossen

Per CardLink: Versandapotheken fordern ePA-Zugang Laura Schulz, 17.09.2024 13:09 Uhr

CardLink gibt es bei den deutschen Versandapotheken noch nicht. Für das kommende Jahr haben sie jedoch schon weitere Pläne für das Verfahren als nur den E-Rezept-Einsatz. Foto: service health erx GmbH
Berlin - 

Die elektronische Patientenakte (ePA) für alle kommt 2025 – und damit wird eine schon lange geplante Digitalisierungsmaßnahme für das deutsche Gesundheitswesen umgesetzt. Zugang werden vor allem die Leistungserbringer vor Ort haben. Apotheken sollen beispielsweise zugreifen, um Medikationslisten zu ergänzen. Zugriff haben wollen aber auch die Versender, wie der Bundesverband Deutscher Versandapotheken (BVDVA) deutlich macht. Möglich werden soll dies dank CardLink-Verfahren.

Versandapotheken seien als wichtige Säule in der Patientenversorgung in vielen Bereichen zu berücksichtigen, fordert der Verband. Aktuell sei das bezüglich der ePA noch nicht der Fall und die Versender ausgeschlossen. Dabei sei auch hier eine Anbindung möglich – über den für das E-Rezept geschaffenen Weg per CardLink – „die Vorteile liegen auf der Hand“, so der BVDVA.

Durch das Stecken der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) könne in der öffentlichen Apotheke auf die ePA zugegriffen werden. Im Sinne der Patientensicherheit könnten so mögliche Wechselwirkungen mit anderen eingenommenen Arzneimitteln vermieden und Medikationspläne aktualisiert werden. Hier wollen auch die Versandapotheken ihren Beitrag leisten.

„Der BVDVA fordert das Bundesgesundheitsministerium und die Gematik daher auf, die Nutzung von eHealth-CardLink in diesem Prozess (Apotheken-Zugriff auf ePA) ebenfalls zuzulassen und umzusetzen“, so der Verband. Der für die Apotheken ausgestellte Token zum Zugriff auf die ePA (mit aktuell drei Tagen Gültigkeit) müsse auch den Versandapotheken zur Verfügung gestellt werden. Per Verifikation der Patient:innen mittels CardLink sei das analog zum Stecken der eGK möglich.

CardLink habe das Potenzial, „die Anwendbarkeit der ePA zu erweitern, indem es neue Funktionalitäten und Integrationsmöglichkeiten mit anderen Gesundheitstechnologien schafft“. So könne sich die ePA weitreichend etablieren. „Indem technische und praktische Barrieren abgebaut werden, kann eine universelle Nutzung über verschiedene Regionen und Bevölkerungsgruppen hinweg gefördert werden. Das ist ein wichtiger Aspekt, denn insbesondere Versandapotheken können Versorgungslücken in der Fläche ausfüllen und leisten einen wichtigen Beitrag zur umfassenden, qualitätsgesicherten Arzneimittelversorgung“, meint der BVDVA.