Noch ist CardLink nicht bei den deutschen Versandapotheken angekommen. Während DocMorris als erster Versender mit einer selbstentwickelten Lösung an den Start gehen konnte und Shop Apotheke einige Wochen später mit der Unterstützung von eHealth Experts (Ehex) folgte, ist es hierzulande immer noch ruhig.
Dabei könnten auch die deutschen Versender mitspielen: Das E-Health-Unternehmen Service Health ERx bekam Mitte Juni von der Gematik grünes Licht und unterstützt beispielsweise schon Gesund.de mit seiner Lösung. Zusammen mit dem Dienstleister Akquinet könnten die Versandapotheken mit dem Einlösen von E-Rezepten per CardLink starten, machen es aber nicht.
Bei Service Health ERx kann man sich diesen Verzug nicht erklären: „Es existiert ein Rahmenvertrag zwischen Bundesverband Deutscher Versandapotheken (BVDVA) und Akquinet und wir haben unsere Lösung pünktlich und wie versprochen ausgeliefert“, so CEO und Gründer Manuel Blechschmidt. Er beklagt zudem gerade „wenig gemeinschaftliche Wege“ in Sachen CardLink. Herstellerübergreifende Lösungen seien so schwierig.
Dass CardLink grundsätzlich bereits möglich sei, widerspricht der BVDVA. Zudem würden die Zuständigkeiten hierfür bei den einzelnen Verbandspartnern liegen.
Weitere Pläne für CardLink
Für CardLink haben die Versender bereits weitere Pläne: Der Zugang zur elektronischen Patientenakte (ePA) sollte auch ihnen ermöglicht werden, fordert der BVDVA. Für die ePA entwickelt das Unternehmen von Blechschmidt eine Open-Source-Lösung, mit der bei jeder Offline- oder Onlineabgabe ein automatischer Wechselwirkungscheck gemacht werden könne, um die Therapiesicherheit zu erhöhen. „Ich schätze, dass man damit 10.000 bis 20.000 Menschenleben jedes Jahr verlängern kann. Warum das BMG diese Nutzung von CardLink nicht erlaubt, ist für mich nicht nachvollziehbar“, sagt er.
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