Apotheke informiert Praxen

Wegen Störung: „Musste eine Kollegin zu den Ärzten schicken“

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Berlin -

Die Apotheken müssen einen weiteren Ausfall beim E-Rezept hinnehmen. Auch in der Bären-Apotheke in Meschede geht seit heute morgen um kurz nach 8 Uhr nichts mehr. Das Einlesen der elektronischen Gesundheitskarten (eGK) sei nicht möglich, sagt Filialleiter Johannes Wilmers. Weil die Praxen nicht über den Ausfall informiert sind, muss die Apotheke aktiv auf die Ärztinnen und Ärzte zugehen.

Wie lang die aktuelle Störung beim E-Rezept andauern wird, ist unklar. Die Analysen laufen. Eine klare Aussage gibt es dazu weder von der Gematik noch von CompuGroupMedical (CGM). Das Problem liegt bei CGM, der Konzern stellt neben Arvato und T-Systems einen Intermediär zur Verfügung, der den Zugang zum Versichertenstammdatenmanagements (VSDM) der Kassen ermöglicht, ist aber dem Vernehmen nach führend.

In der Bären-Apotheke geht wie in vielen anderen Betrieben derzeit „gar nichts mehr“. Die Kundschaft werde vertröstet. „Die Mehrheit ist eigentlich relativ entspannt, weil solche Ausfälle mittlerweile bekannt sind“, sagt Wilmers. „Einige sind verzweifelt, dann kümmern wir uns und organisieren ein Papierrezept.“

Praxen selbst informiert

Weil in manchen Praxen das Ausstellen von E-Rezepten möglich ist, müsse die Apotheke proaktiv Papierrezepte anfordern. Doch leider seien die Praxen telefonisch schwer zu erreichen. „Deshalb mussten wir eine Kollegin zu den Ärzten schicken“, so Wilmers. Sie informiere die Praxen, die fußläufig erreichbar seien über die Störung und bittet darum, Muster-16-Rezepte auszustellen.

„Es ist eine fürchterliche Situation und das alles ohne ein extra Honorar“, sagt der Apotheker. „Wenn das alles, was wir leisten, mal nicht mehr gratis wäre, würde es uns wieder gut gehen.“ Mit einer Honorierung von 15 Euro wäre dies vielleicht ausgeglichen.

Nachdem der Ausfall bereits knapp drei Stunden anhält, haben sich die Angestellten der Bären-Apotheke neu organisiert: „Wir ziehen andere Arbeiten wie etwa im Labor vor. Wir haben genug zu tun.“

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