aposcope-Umfrage

Mehrheit glaubt nicht an E-Rezept in 2023

, Uhr aktualisiert am 30.12.2022 12:07 Uhr
Berlin -

Die Einführung des E-Rezepts hat sich auch 2022 immer wieder verzögert. Nach aktuellem Plan will Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) Mitte 2023 die flächendeckende Nutzung umsetzen. In der Branche gibt es erhebliche Zweifel daran.

Vor ziemlich genau einem Jahr hatte Lauterbach – frisch im Amt – die verpflichtende Nutzung des E-Rezepts gerade noch ausgesetzt. Die hatte sein Amtsvorgänger Jens Spahn (CDU) nämlich zum Jahreswechsel 2021/22 vorgesehen. Die Branche atmete auf, denn es war in den Wochen zuvor immer deutlicher geworden, dass die Umstellung technisch scheitern würde – mit unabsehbaren Folgen für die Arzneimittelversorgung.

Kein Glauben ans E-Rezept

Die Gesellschafter der Gematik hatten dann eine stufenweise Einführung des E-Rezepts vereinbart. Doch nach und nach verabschiedeten sich die Testregionen, nachdem insbesondere die Datenschützer:innen Bedenken angemeldet hatten. Ziel der Regierung ist es jetzt, ein sicheres Verfahren für die Nutzung der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) beim Einlösen der Rezepte zu schaffen. Mitte 2023 soll es soweit sein. Theoretisch könnte der flächendeckende Rollout dann schnell erfolgen.

Doch fast drei Viertel der Apotheker:innen und PTA (74 Prozent) glauben laut einer aposcope-Umfrage nicht mehr an eine flächendeckende Einführung des E-Rezepts im kommenden Jahr. Fest davon überzeugt ist nur eine marginale Minderheit von 1,3 Prozent. Eine Umstellung auf Digitalverordnungen vorstellen kann sich jede/r Fünfte.

Was machen die Schnelllieferdienste?

Sollte das E-Rezept dann doch irgendwann dominieren, befürchten 80 Prozent, dass damit der Versandhandel massiv gestärkt würde. 61 Prozent glauben zudem, dass sich Schnelllieferdienste für Arzneimittel nur etablieren können, wenn sie E-Rezepte annehmen dürfen.

An der aposcope nahmen zwischen dem 1. und 5. Dezember 303 verifizierte Apothekeninhaber:innen und angestellte Approbierte sowie PTA teil.

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