Hochfahren bereitet Probleme

Medisign: „Anormale Abfragen“ am Morgen

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Berlin -

Warum geht die TI allmorgendlich in die Knie? Die sich häufenden Störungen beim E-Rezept werfen viele Fragen auf – und in den Apotheken und Praxen warten die Teams auf Antworten. Doch weder Medisign noch Gematik werden dazu konkret, sie verweisen nur allgemein auf den Betriebsstart. Ist das System von Medisign ein Morgenmuffel? Sollen die Apotheken ihre Systeme also später hochfahren?

Seit mehr als zwei Wochen warnt die Gematik, dass es am Morgen zu Problemen beim Einlösen von E-Rezepten über die elektronische Gesundheitskarte (eGK) geben kann. Betroffen ist ausschließlich das System des Anbieters Medisign. Der OCSP-Responder, quasi die Statusabfrage, ist technisch beeinträchtigt. Die Warnungen der Gematik wurden immer in den Morgenstunden veröffentlicht.

Anfragelast am Montagmorgen

Vor allem am Montag streikt die Technik. Das hat Medisign laut eigenen Angaben festgestellt: Zum Wochenstart würden zwischen 8 und 9 Uhr „anormale Abfragen an unsere Systeme gestellt“, sagt eine Unternehmenssprecherin. Die Tochterfirma von Apobank und DGN (Deutsches Gesundheitsnetz Service) registriert vor allem montags eine „erhebliche Last“, die zu verzögerten Antwortzeiten führen könne. „Nach circa 9 Uhr beantworten wir die gleiche Anzahl an Abfragen im Regelfall ohne Probleme.“

Auch die Gematik geht davon aus, dass die Störung bei Medisign mit dem Anschalten der Systeme zusammenhängt: „Es ist anzunehmen, dass Praxen und Apotheken in der Regel in den frühen Morgenstunden den Betrieb starten, sodass sich eine hohe Anfragelast in diesem Zeitraum ergibt. Der Dienst ist stark eingeschränkt verfügbar“, sagt eine Sprecherin.

Die Partner arbeiten mit einem Expertenteam an dem Problem. Weitergehende Analysen würden durchgeführt, erklärt Medisign. „Wir werten diese Analysedaten aus, um konkrete Aussagen treffen zu können und die Ursachen eindeutig zu identifizieren und zu beheben.“ Vorsorglich durchgeführte Lasttests seien bisher unauffällig gewesen und konnten die betriebliche Fehlerstellung in der Produktivumgebung nicht widerspiegeln, bedauert der Anbieter von elektronischen Heilberufsausweisen (HBA).

Medisign: System in „nächsten Tagen“ wieder stabil

Medisign geht davon aus, dass das Problem, das seit mehr als zwei Wochen besteht, bald gelöst sein wird: „Wir arbeiten mit Hochdruck an der Optimierung der Systeme, indem wir auch sukzessive Komponenten tauschen. Wir bedauern die entstandenen Unannehmlichkeiten sehr und sind sicher, in den nächsten Tagen wieder stabilen Service bieten zu können.“

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