Inklusive Card Link

Maxmo entwickelt individuelle Apotheken-App

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Berlin -

Das Card Link-Verfahren (eHealth-CardLink, eH-CL) wird kommen, auch wenn sich die Abda gegen den für die Versender entwickelten E-Rezept-Einlöseweg sperrt. Doch selbst die standeseigene Gedisa hat bereits angekündigt, das Verfahren in die eigenen Lösungen zu integrieren. Für die Apotheken stellt sich nun die Frage, inwiefern sie eH-CL ebenfalls für sich nutzen wollen. Dass hier auch für die Vor-Ort-Apotheken eine große Chance besteht, weiß auch Oliver Dienst, Geschäftsführer bei den Maxmo-Apotheken. Zusammen mit seiner Schwester Daniela hat er ein Konzept entwickeln lassen, die es einzelnen Apotheken ermöglicht, ihre eigene App inklusive eH-CL zu haben.

Dass digitale Lösungen immer wichtiger werden würden und auch dass eH-CL ein wichtiges Thema werden würde, war den beiden Maxmo-Geschwistern klar. Und so machten sie sich bereits vor einiger Zeit an die Entwicklung einer Lösung für ihre 23 Apotheken. Da nun aber immer mehr Apotheken auch außerhalb der Kooperation Interesse anmelden, wird die bald kommende App allen Apotheken zugänglich sein. „Wir müssen da sein, wo der Kunde ist“, so der Grundgedanke, erklärt Dienst.

Zusammen mit einem Auftragsdienstleister wurde die App nun so gut wie fertiggestellt, im Mai oder Juni soll es dann losgehen. Für diese neue Unternehmung haben die Geschwister Dienst eine neue Firma gegründet: Die BRRY GmbH soll nun jeder Apotheke die Möglichkeit geben, eine eigene App zu nutzen und dabei auch in Sachen eH-CL mitspielen zu können. Unterstützung gibt es hier von Red Medical, einem der Dienstleister, die das Verfahren in die Vor-Ort-Apotheken bringen wollen.

Individualisierbares Konzept

BRRY sei direkt aus der Apotheke für die Apotheke entwickelt und habe alles, was die Apotheken jetzt bräuchten, so Dienst. Neben dem optimalen App-Erlebnis für die Kund:innen könnten auch die Inhaber:innen eigentlich nur profitieren. Das Konzept bringe Online- und Offline-Welt zusammen, Kundendaten werden gesammelt, Kund:innen sehen dadurch auch ihre Kaufhistorie. Aufgrund des Datenschutzes der gesammelten Kundendaten wurden die Server inzwischen nach Hannover und Frankfurt umgezogen.

Die App kann auf die jeweilige Apotheke optisch angepasst werden. „Die App ist dann das Eigentum der Apotheke. Der Kunde lädt sich das runter und ist dann bei seiner Apotheke in der App.“ Somit müsste dann auch anders als bei Plattform-Lösungen oder der Gematik-App kein komplettes Apothekenverzeichnis geboten werden, sondern es handelt sich um eine ganz individuelle, auf die Apotheke zugeschnittene Lösung. BRRY trete hier für die Endnutzer:innen überhaupt nicht in Erscheinung. „Die App passt zur Apotheke und ist nicht übergestülpt.“ 190 Apotheken seien bereits dabei.

Und auch sonst sei alles gegeben, was es brauche, wie zum Beispiel ein Live-Warenlager, sodass Kund:innen sehen, ob das benötigte Arzneimittel auch vorrätig ist. „Auch alle Großhändler konnten angebunden werden, sodass ich auch sehe, was kann meine Apotheke auf die Schnelle besorgen“, so Dienst zum weiteren Feature. Auch mit den Warenwirtschaftsanbietern sei man bereits im engen Austausch, sodass auch hier demnächst alles reibungslos kommunizieren könne. Auch das Apothekenmarketing in Form von Coupons und anderen Aktionen könne so einfach mitgemacht werden.

Apotheke kommt zum Kunden

„Wir können nicht mehr warten, dass der Kunde in die Apotheke kommt“, meint Dienst. Dieses bisherige Konzept werde es zwar weiterhin geben, doch Apotheken müssten sich auch immer stärker den Kundenbedürfnissen anpassen. Diese Herangehensweise liegt auch irgendwie in der DNA der Maximo-Apotheken. Als sein Vater Reinhard Dienst 1988 die erste Max & Moritz Apotheke gründete, aus denen später die Maximo-Apotheken hervorgingen, etablierte er bereits einen mehr als kundenorientierten Botendienst, erzählt sein Sohn.

Dienst sieht die Veränderung im Apothekerberuf: „Heute bin ich nicht mehr nur Apotheker, sondern auch Psychologe, Informatiker und Logistiker.“ Seine mit seiner Schwester zusammen ins Leben gerufene Lösung könne hier eine große Erleichterung bringen. Und das Thema Kundenorientierung war auch maßgeblich bei der Namensfindung für BRRY: „Bernhardiner Barry war Lawinenhund und rettete Menschen“, erklärt Dienst. BRRY hingegen berge die verschütteten Online-Potenziale von Apotheken, indem es Kunden findet und mit allem versorgt, was sie für ihre Gesundheit brauchen – egal wo sie sich befinden, so das BRRY-Selbstverständnis.

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