Im Juni soll es losgehen

Maxmo-Chef: Eigene CardLink-App für alle

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Berlin -

Oliver Dienst, Geschäftsführer bei den Maxmo-Apotheken, hat zusammen mit seiner Schwester Daniela ein eigenes Konzept entwickelt, das es einzelnen Apotheken ermöglicht, ihre eigene App inklusive CardLink zu nutzen. Die eigene App biete den Vorteil der Personalisierung und der Kundenbindung. Denn anders als in anderen Lösungen müssen hier nicht alle Mitbewerber gelistet werden. Seine Firma Brry bleibt hierbei im Hintergrund, genauso wie der IT-Partner Epotheke, der zeitnah mit einer Zulassung durch die Gematik rechnet. Demnach könnte es im Juni direkt losgehen. „Wir haben gerade unheimlich viele Anfragen“, so Dienst.

Dienst bezeichnet die eigene App-Lösung inklusive CardLink gern als „digitale Filiale“, was die direkte Nähe der App zur Kundschaft verdeutlichen soll. Die vorgefertigte App wird durch einen Vertrag mit Brry zur eigenen Apotheken-App, was auch individuelle Designs und Kampagnen möglich machen soll. Sogar die Abfrage der Rabattvertragspartner haben die Geschwister für ihre Lösung berücksichtigt – diese läuft ebenfalls automatisiert mit, statt hier manuell per Chat im Austausch mit den Kund:innen nachfassen zu müssen. „Wir haben schon vor anderthalb Jahren angefangen, alle Rx-Packungen zu fotografieren“, berichtet Dienst. Dies soll den Kund:innen die Auswahl ihrer bekannten Arzneimittel zusätzlich zur Auswahl der Rabattpartner erleichtern.

Dank Epotheke und einem bereits stehenden Produkt könnte Brry ab Juni einer der ersten Player aus dem Umfeld der Apotheken auf dem CardLink-Spielfeld sein, nachdem die beiden großen niederländischen Versender Vorsprung bekommen hatten. Mit CardLink sei die eigene App besser als jede Kundenkarte und könne auch noch effizienter genutzt werden – von beiden Seiten. „Je mehr der Kunde von sich preisgibt, desto mehr können wir für ihn tun“, so Dienst.

App gehört der Apotheke

Dabei bleiben Kundendaten, die App selbst und auch der Onlineshop Eigentum der jeweiligen Apotheke. Auf dieses Konzept legt er Wert: „Der Name der Apotheke bleibt der Absender, die Apotheke muss sich nicht an fremde Plattformen binden, um dort dann Kundendaten preiszugeben oder gar zu teilen.“ Abhängigkeiten vom Großhandel gebe es so ebenfalls nicht.

Nun, da beispielsweise Ärztehaus-Apotheken ihren Standortvorteil verlieren oder Patient:innen für Folgeverordnungen nicht mehr selbst in die Praxis müssten, brauche es neue Lösungen, die die Kund:innen auch zu Hause abholen. „Die Apotheke kann sich um ihre Kunden und Mitarbeiter kümmern und wenn sie möchte, übernehmen wir auch das Marketing und die Einkaufsverhandlungen bis hin zum QM“, so Dienst.

Jetzt sei es an den Apotheken, ihre „digitale Filiale“ zu eröffnen, um wieder zum Versandhandel aufzuschließen und durch die patientennahen Services zu überholen. Dafür müssten die Apotheken ihre App auch selbst bei ihren Kund:innen bewerben. Die Kosten für die Apotheker-eigene Lösung starten bei 190 Euro pro Monat mit einmaligen Onboarding-Kosten von 1500 Euro. Dafür gebe es laut Dienst eine enorme Kundenbindung und auch Kostensenkungen in den bisherigen Marketing-Ausgaben durch Verlagerung in die App seien möglich.

Eine Integration sei in alle „gängigen Warenwirtschaftssysteme“ möglich. Zudem müsse anders als bei anderen, allgemeinen Lösungen nicht darauf geachtet werden, dass das Terminal angeschaltet bleibt, um die CardLink-E-Rezepte rund um die Uhr zu empfangen. Über Brry sei der Empfang komplett ausgelagert, nichts könne verloren gehen.

Mitmischen dank Branchen-Know-how

Dr. Detlef Hühnlein, dem Epotheke gehört, arbeitet bereits seit mehr als 20 Jahren an der Digitalisierung des Gesundheitswesens mit und versucht zudem, diskriminierungsfreie Lösungen für CardLink zu etablieren. Dazu hat er sogar eine Taskforce ins Leben gerufen, die bei Gematik und Bundesgesundheitsministerium (BMG) weitere Anpassungen der Spezifikationen zu CardLink erreichen will. „Er hat ein wahnsinniges Know-how“, befindet auch Dienst.

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