Ab dem 1. Juli soll die Einlösung des E-Rezeptes per elektronischer Gesundheitskarte (eGK) in den Apotheken möglich sein und der bundesweite Rollout des E-Rezeptes erfolgen. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) hatte vergangene Woche dagegen gestimmt. Wichtig sei jetzt, dass die Apotheken die notwendige Technik hätten, so KBV-Vorstandmitglied Dr. Sibylle Steiner.
Bei der Gesellschafterversammlung der Gematik vergangene Woche hatten sowohl die KBV, die Bundesärztekammer, die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung als auch die Deutsche Krankenhausgesellschaft gegen die verbindliche Einführung des elektronischen Rezeptes ab dem 1. Januar 2024 und den bundesweiten Rollout ab Juli gestimmt, berichtet Steiner. Die Apotheker hätten sich enthalten. Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) als Mehrheitsgesellschafter fasste den Beschluss trotz der Gegenstimmen.
„Grund für uns war, dass wir an dem stufenweisen Rollout festhalten wollten. Einfach deshalb, um das E-Rezept ausreichend testen zu können und dann zu sehen, wenn es über die gesamte Prozesskette läuft, dann eben zu sagen, man geht in die nächste Modellregion“, so Steiner. Sie empfehle den Praxen nun, nach und nach damit zu beginnen, das E-Rezept zu testen, sobald das Einlesen der eGK in Apotheken möglich sei. In den Apotheken ist dafür ein Update der Softwaresysteme erforderlich und ein entsprechendes Kartenterminal. Laut Gematik soll bis Ende Juli ein Großteil der Apotheken bereit sein.
Alle Beteiligten bräuchten deshalb noch etwas Geduld, „weil eben die gesamte Prozesskette funktionieren muss“, sagte Steiner. Wichtig sei jetzt, dass die Apotheken die notwendige Technik hätten, denn „wenn die Patienten das E-Rezept über die eGK nicht einlösen können, gehen sie natürlich zurück in die Praxis und müssen ein E-Rezept dann in Papierform ausgestellt bekommen.“
Die KBV habe sich dafür eingesetzt, dass Patienten E-Rezepte mit der eGK einlösen können. Gerade für ältere Menschen, die häufig auch viele Medikamente einnehmen müssten, sei dies eine wichtige Voraussetzung, da viele kein Smartphone besitzen, so Steiner.
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