IhreApotheken.de ist ein zentraler Baustein des Zukunftspakts Apotheke. Doch hinter der Betreibergesellschaft steht alleine die Noweda – ohne Burda oder andere Partner. Zu groß war die Sorge, dass bei einer Einbindung weiterer Unternehmen die Apotheken ihren Einfluss verlieren könnten. Doch mit Blick auf den Start des E-Rezepts braucht IA.de frisches Kapital, um den Kampagnen der Versender etwas entgegensetzen zu können. Daher firmiert das Unternehmen künftig als Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA).
Die neue Struktur ermöglicht es denjenigen Unternehmen, die bereits im Zukunftspakt Apotheke zur Unterstützung der inhabergeführten Apotheken engagiert sind – sich an der Plattform zu beteiligen. Auf diese Weise lässt sich laut Noweda „die finanzielle Ausstattung bereitzustellen, die spätestens mit Start des E-Rezepts für den Wettbewerb mit den internationalen Versendern und die bundesweite, intensive Ansprache von Patienten und Kunden erforderlich ist“.
Dr. Jan-Florian Schlapfner vom Zukunftspakt Apotheke: „Die rechtliche Neuausrichtung von IA.de ist ein weiterer Meilenstein in der Geschichte des Zukunftspakts Apotheke. Wir erwarten, dass sich der Wettbewerb mit den großen Versendern nicht zuletzt mit Start des E-Rezepts stark intensivieren wird. Dafür sind wir jetzt bereit. Wir freuen uns darauf, den Menschen in Deutschland zu zeigen, dass Vor-Ort-Apotheken auch digital die bessere Wahl sind.“
Gleichzeitig soll die neue rechtliche Konstruktion durch feste Mehrheitsbeteiligung der apothekereigenen Noweda sicherstellen, dass die Plattform auch in Zukunft apothekerbeherrscht bleibt. Damit bleibt eine Übernahme durch apothekenfremde Dritte dauerhaft ausgeschlossen: Bei einer KGaA hat der Komplementär die alleinigen Stimmrechte, unabhängig vom Kapitalanteil.
Noweda-Chef Dr. Michael Kuck: „Bei IhreApotheken.de entscheiden Apothekerinnen und Apotheker über die Unternehmenspolitik und darüber, in welche Richtung die Reise gehen soll. Das bietet keine andere Plattform am Markt und ist damit ein Alleinstellungsmerkmal von ia.de. Je größer die Bedeutung von Online-Plattformen für Apotheken in Zukunft wird, desto wichtiger ist es, dass sich Apothekerinnen und Apotheker auf die von ihnen ausgewählte Plattform verlassen können. Bei Plattformen, die nicht apothekerbeherrscht sind, weiß man nie, wer am Ende mit am Tisch sitzt.“
Partner im Zukunftspakt sind neben Burda und Noweda außerdem Pharma Privat und Sanacorp. Die Plattform wurde seit Gründung vor drei Jahren alleine von der Noweda betrieben; bei MyLife gibt es dagegen ein Joint Venture mit Burda.
Bei der Konkurrenz von Gesund.de gab es vor einiger Zeit sogar Pläne, die Apotheken zu beteiligen: Die Initiative Pro AvO wollte die Apotheken über eine Genossenschaft an ihrem Portal Apora beteiligen; diese sollte als Anteilseigner in die Struktur zum Betrieb der Plattform integriert werden. Mit der Neuausrichtung wurden solche Ideen zunächst nicht weiter verfolgt.
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