Neue Pläne für die Einführung

Hohes Gematik-Ziel: 25 Prozent E-Rezepte

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Berlin -

Die Gematik steckt sich für die Einführung des E-Rezepts ambitionierte Ziele: In den beiden Testregionen soll dem Vernehmen nach in den ersten Monaten eine Quote von 25 Prozent erreicht werden. Zusätzliche Anreize für die Ärzt:innen sind nicht vorgesehen, wie APOTHEKE ADHOC aus der heutigen Gesellschafterversammlung erfuhr.

Die Gesellschafter der Gematik hatten Ende Mai den weiteren Fahrplan für die Einführung des E-Rezepts beschlossen. Die Pläne sehen vor, dass ab September alle Apotheken bundesweit in der Lage sein sollen, E-Rezepte in Empfang zu nehmen. Laut dem TI-Dashboard der Gematik sind es Stand heute 8443 von rund 18.400.

In den beiden Kammerbezirken Schleswig-Holstein und Westfalen-Lippe sollen die Arztpraxen ebenfalls ab September verstärkt das E-Rezept einsetzen. Eine Pflicht für die Ärzt:innen soll es in diesen KV-Regionen nicht geben, allerdings ist auch keine zusätzliche Vergütung vorgesehen, wie APOTHEKE ADHOC aus den Gesellschafterkreisen erfuhr. Im Beschluss von Ende Mai war noch von möglichen „Anreizsystemen“ die Rede. Doch alle Ideen hierzu wurden bei näherer Prüfung innerhalb der Gematik wieder verworfen.

Umso erstaunlicher ist das hochgesteckte Ziel: In Schleswig-Holstein und Westfalen-Lippe sollen 25 Prozent der Verordnungen als E-Rezept ausgestellt werden. Allerdings bestehen wohl auch innerhalb der Gematik erhebliche Zweifel, ob diese Schwelle in den ersten drei Monaten ab September erfüllt werden kann. Dann sollten eigentlich Phase zwei beginnen und das E-Rezept in sechs weiteren Bundesländern vorangetrieben werden. Die Ausweitung stand aber bislang unter dem Vorbehalt, dass Phase 1 „erfolgreich abgeschlossen wurde“. Ob die Gematik daran festhält, ist noch nicht bekannt. Der Einsatz des E-Rezepts ist ohnehin schon jetzt bundesweit möglich, die beiden Testregionen gelten bei der Gematik eher als unter besonderer Beobachtung stehend.

Auf ein weiteres Ziel haben sich die Gesellschafter dem Vernehmen nach heute verständigt: Die Quote der Rückläufer – also E-Rezepte, die aufgrund von Fehlern an die Praxis zurückgeschickt werden müssen – soll unter 3 Prozent gehalten werden. Dieser Wert dürfte nach den bisherigen Erfahrungen in der Praxis zu halten sein, auch bei der Abrechnung treten bislang keine Probleme auf. Die Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) sollen die Quote im Blick behalten.

Um die Verbreitung des E-Rezepts zu beschleunigen, soll es außerdem durch die Gesellschafter bekannter gemacht werden. Wie genau eine solche Kampagne aussehen soll und wer dafür zuständig sein wird, ist aber noch nicht bekannt. Die Gematik will morgen eine Stellungnahme abgeben.

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