Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) hat klare Vorstellungen davon, wie das E-Rezept eingeführt werden soll. Vor allem die Ärzteverbände protestieren gegen den Zeitplan und kündigen Widerstand an. Die Gematik hat nun bestätigt, dass die Gesellschafter den flächendeckenden Roll-out Ende Mai beschließen wollen.
Die Pläne des BMG sehen vor, dass alle Apotheken ab September in der Lage sein sollen, E-Rezepte einzulösen. Für die Praxen soll die Einführung zunächst in Bayern und Schleswig-Holstein verpflichtend erfolgen. Ein entsprechender Beschluss wurde Anfang der Woche bei der Gesellschafterversammlung aber noch nicht getroffen. Das soll voraussichtlich am 31. Mai erfolgen. Das BMG ist Mehrheitsgesellschafter der Gematik.
Nach Bekanntwerden der Pläne gab es vor allem von den Kassenärztlichen Vereinigungen in den beiden Bundesländern heftige Proteste. Möglicherweise wird sich das Ministerium hier auf Nachbesserungen einlassen müssen. Darüber, „ob oder welche Bundesländer als erste das E-Rezept nutzen werden und in welcher Taktung ein solches Szenario auf andere Regionen ausgeweitet werden könnte, gibt es aktuell keine Beschlüsse“, so die Gematik.
Für die Einführung seien vielmehr von den Gesellschaftern Qualitätskriterien festgelegt worden. „Sind diese Kriterien erfüllt, erfolgt der flächendeckende Rollout des E-Rezepts. Das konkrete Verfahren dafür stimmen die Gesellschafter in Zusammenarbeit mit der Gematik ab.“ Fakt ist aber auch, dass das Ministerium Mehrheitsgesellschafter der Gematik ist.
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