Shop Apotheke-Chef im WiWo-Interview

Feltens: Seit Spahn läuft es besser

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Berlin -

Shop Apotheke-CEO Stefan Feltens ist überzeugt, dass das E-Rezept in diesem Jahr in Deutschland durchstartet und die Versender auf 10 Prozent Marktanteil im Rx-Geschäft hoffen dürfen. Im Interview mit der „Wirtschaftswoche“ erklärte Feltens, dass vor allem Ex-Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) Bewegung in die festgefahrene Situation gebracht hat.

Stephan Weber, einer der Gründer von Shop Apotheke, habe 2001 darauf gesetzt, dass das E-Rezept bald kommt, berichtet Feltens. Aus seiner Sicht hat die politische Blockade dazu geführt, dass es mehr als 20 Jahre später immer noch nicht flächendeckend im Einsatz ist. Bei der Gematik hätten sich Ärzte- und Apothekenverbände sowie Krankenkassen lange gegenseitig blockiert. „Schließlich hat das Bundesgesundheitsministerium unter dem früheren Minister Jens Spahn die Mehrheit übernommen, seitdem läuft es besser“, so Feltens.

Vom Jahresumsatz des Versenders in Höhe von rund 1,2 Milliarden Euro entfallen aktuell nur 130 Millionen Euro auf verschreibungspflichtige Medikamente. „Ich erwarte im Laufe des Jahres einen deutlichen Anstieg bei den E-Rezepten, gehe aber noch nicht von einer flächendeckenden Einführung zum 1. Juli aus“, so Feltens

Und wer profitiert eigentlich vom E-Rezept? Feltens räumt ein, dass für die Ärzt:innen die Vorteile des E-Rezepts lange nicht so klar auf der Hand lagen. „Manchmal konnte deren Praxis-Software die E-Rezepte nicht richtig verarbeiten.“ Auf Seite der Patient:innen sieht er Vorteile vor allem für Menschen, die auf dem Land leben. Sie „müssen jetzt keine weiten Wege mehr gehen, um Papierrezepte hin- und herzutransportieren“, so Feltens.

Und auch die Vor-Ort-Apotheken würden von Effizienzgewinnen profitieren und mehr Zeit für die Beratung haben. „Außerdem arbeiten wir selbst mit einer Reihe von stationären Apotheken zusammen, wenn Kunden ihre Medikamente noch am gleichen Tag erhalten wollen“, so Feltens im WiWo-Interview.

Vorstand kauft Aktien

Der Shop Apotheke-CEO ist guter Dinge, dass sich das Geschäft bald auch rechnen könnte: „Derzeit schreiben wir noch Verluste. Unter anderem wird das E-Rezept unsere Profitabilität sicher verbessern. Unsere Prognose für das Jahr 2023 steht noch nicht. Aber ich bin da ganz positiv gestimmt.“ Vom früheren Höchstkurs von 250 Euro sei man zwar noch ein großes Stück entfernt. „Aber der komplette Vorstand von Shop Apotheke glaubt an das Kurspotenzial und ist selbst erheblich investiert.“

An der Börse gab es heute einen Dämpfer: Dass Konkurrent Zur Rose sein Schweizgeschäft verkauft, um sich frisches Geld zu besorgen und voll auf die E-Rezept-Einführung in Deutschland zu konzentrieren, hat den Kurs von Shop Apotheke zeitweise auf Talfahrt geschickt. Zur Rose legt dagegen kräftig zu.

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